Erstmals ergeht ein gemeinsamer Appell von Italien, Deutschland, Frankreich und Malta an die Kommission. Vor Lampedusa ist unterdessen ein Schiff mit 170 Migranten gekentert.
Vier EU-Länder - Italien, Deutschland, Frankreich und Malta - haben erstmals einen gemeinsamen Appell an die EU-Kommission für die Einleitung einer Umverteilungsprozedur für die 215 Migranten an Bord des norwegischen Rettungsschiffes "Ocean Viking" gerichtet. Der Appell wird von den Ländern geteilt, die sich auf das Abkommen von Malta zur Migrantenumverteilung geeinigt haben.
Die vier Länder gaben Messina auf Sizilien als sicheren Hafen für die Migranten an Bord des NGO-Schiffes "Ocean Viking" an, das bei drei verschiedenen Einsätzen Flüchtlinge aufgenommen hat. Die spanische "Open Arms" brachte 73 Migranten in Sicherheit. Die Crew forderte eine sofortige Landung für die Migranten angesichts der schwierigen Wetterlage.
149 Personen von gekentertem Boot gerettet
Vor der süditalienischen Insel Lampedusa ist am Samstag unterdessen ein Schiff mit rund 170 Migranten an Bord gekentert. 149 Personen konnten gerettet und von Schiffen der italienischen Küstenwache nach Lampedusa gebracht werden, berichteten italienische Medien am Abend. Todesopfer wurden bisher keine gemeldet.
Sie habe nach dem Hinweis eines Bürgers das etwa zehn Meter lange Boot mit mehr als hundert Menschen an Bord entdeckt, teilte die Küstenwache mit. Wahrscheinlich wegen der Wetterverhältnisse mit rauer See sei das Boot kurz darauf gekentert.
Die Unwetter in der Gegend um Lampedusa mit starkem Wind erschweren die Rettungsaktion. Überlebende berichteten von mindestens 20 vermissten Personen. Die Suche ist noch im Gange und erfolgt auch mithilfe von Flugzeugen.
(APA)