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Der Run auf fleischlose Burger ist eröffnet

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Der Hype um den Fleischersatzhersteller Beyond Meat hat den Start eines neuen Zukunftsmarkts markiert. Dass bei der Aktie, die um über 800 Prozent gestiegen ist, nun die Luft raus ist, hat auch mit dem Aufkommen starker Konkurrenten zu tun. Wer mischt da künftig mit?

Wien. Gerade einmal ein halbes Jahr ist es her, dass das kalifornische Unternehmen Beyond Meat mit seinem spektakulären Börsendebüt den Kapitalmarkt zu elektrisieren begann. Binnen zweieinhalb Monaten schnellte der Kurs von 25 auf den bisherigen Höchstwert von 239,71 Dollar hoch. Die Analysten, wie alle Marktteilnehmer irritiert ob dieses Hypes, kamen mit der Adaptierung ihrer Kursziele kaum nach. Am Ende behielten wie so oft die Nüchterneren unter ihnen Recht: Seit Ende Juli geht die Luft raus, und die Aktie notiert nun bei knapp 80 Dollar.

Dabei hat das Unternehmen, das Fleischersatz für Burger und Tacos auf pflanzlicher Basis herstellt, im dritten Quartal zum ersten Mal sogar einen Gewinn eingefahren – und zwar 4,1 Millionen Dollar, während ein Jahr zuvor ein Verlust von 9,3 Mio. Dollar erlitten worden ist. Auch der Umsatz stieg überraschend um 250 Prozent – wohl, weil Fast-Food-Ketten den Veganburger ins Angebot integriert hatten. Folglich korrigierte Beyond Meat auch die Jahresumsatzprognose erneut nach oben.

Anleger wenden sich ab

Warum aber goutieren das die Investoren plötzlich nicht mehr so richtig? Nun, zum einen beherrschten logische Gewinnmitnahmen zuletzt das Bild, zumal die Haltefrist (Lock-up-Periode) nach dem Börsengang geendet hatte. Zum anderen besteht unter Marktteilnehmern nach wie vor Ungewissheit darüber, wie denn eigentlich ein fairer Wert für das Papier anzusiedeln sei. So divergieren die Empfehlungen und Kursziele – wie bei einem jungen Börsenstar typisch – extrem. Die höchste Kursprognose kommt von der britischen Investmentbank Barclays, die „Übergewichten“ sagt und ein Potenzial bis 185 Dollar sieht. Am pessimistischsten ist der Finanzberater D. A. Davidson & Co., der zwar eine nun etwas schmackhaftere Bewertung attestiert, im Übrigen aber bei „Untergewichten“ mit Kursziel 84 Dollar bleibt.

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