Die Wahlverlierer SPÖ und FPÖ werden sich noch mehr mit sich beschäftigen. Die Wahlsieger ÖVP und Grüne sind auf Bundesebene zum Regieren verdammt.
Er hat es tatsächlich getan. Gerhard Zeiler, ewige Personalreserve der SPÖ und des ORF, hat für seinen Zeitvertreib im Ruhestand ein Buch geschrieben. Das Erscheinungsdatum war nicht zufällig gewählt, „Leidenschaftlich rot“ erreicht die Buchhandlungen zeitgleich mit den jüngsten Wahlresultaten aus der Steiermark vom Sonntag.
Die Wahlniederlage für die SPÖ war dort ebenso absehbar wie die der FPÖ, beide fielen sogar deutlicher als erwartet aus, die bisherige Regierungspartei im Bund FPÖ verlor noch klarer als die SPÖ. Diese Ergebnisse werden beide Parteien nicht als Regierungsauftrag für eine Koalition in Wien lesen können. Schwarz-Grün mit möglicher Beteiligung der erstmals im steirischen Landtag vertretenen Neos wäre wohl demnach mehr im Sinne der Wähler. Aber wer weiß das schon.
Fest steht, die Sozialdemokraten fahren wie die Freiheitlichen im für sie symbolisch wichtigen Bundesland schwere Niederlagen ein, bei der SPÖ gilt dank Negativrekord der Zusatz „historisch“, bei der FPÖ „gewaltig“. Die ÖVP hat hingegen dank Hermann Schützenhöfer und Sebastian Kurz ein unglaubliches Comeback zu feiern. Dort scheint die Vermutung, dass auch andauernde Medienschelte und fortwährende Twitter-Attacken keinen negativen Effekt haben, zur Gewissheit zu werden.