Davis Cup

Rafael Nadal, sein emotionalster Heimsieg

APA/AFP/OSCAR DEL POZO
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Spaniens sechster Triumph im Davis Cup ist auch dem Auftritt von Rafael Nadal zu verdanken. Der Weltranglisten-Erste blieb die ganze Woche in Madrid unbesiegt. Auch Roberto Bautista Agut war ein  Held - wenige Tage nach dem Tod des Vaters war er jedoch ein trauriger Sieger.

Gerard Pique wusste, bei wem er sich ganz besonders zu bedanken hatte. Nach dem sechsten Davis-Cup-Triumph der spanischen Tennis-Herren feierte der neue Chef-Organisator des reformierten Bewerbs vor allem Rafael Nadal. Denn der Weltranglisten-Erste hatte die Spanier nicht nur mit acht Siegen zum Titel geführt, sondern auch dafür gesorgt, dass die Premiere zumindest am Wochenende zur Fiesta wurde.

„Er war schon immer eines meiner Idole“, sagte Pique, der sich mit seiner Investmentfirma Kosmos für viel Geld die Rechte am traditionsreichen Team-Wettbewerb gesichert hatte. Einiges blieb bei der ersten Auflage der Endrunde mit 18 Mannschaften noch im Argen, doch am Ende war alles wie früher. Emotionen pur erlebten die 12.500 Zuschauer auf dem ausverkauften Centre Court im La Caja Magica - mittendrin war Nadal.

TOPSHOT-TENNIS-DAVIS-CAN-ESP
TOPSHOT-TENNIS-DAVIS-CAN-ESPAPA/AFP/JAVIER SORIANO

„Es war das perfekte Ende der Saison“, sagte der Mallorquiner, nachdem er im Endspiel gegen Kanada für den entscheidenden zweiten Punkt gesorgt hatte. Die Nummer eins der Welt hüpfte jubelnd über den Platz. Nadal für Spanien - das ist und bleibt eine einzigartige Verbindung.

30 Mal hat der 33-Jährige in seiner Karriere für Spanien im Davis Cup ein Einzel bestritten - 29 Mal verließ er als Sieger den Platz. Nur bei seiner Premiere 2004 gegen den Tschechen Jiri Novak gab es eine Niederlage. „Es gibt Dinge, die kann eben nur ein Rafael Nadal“, brachte Teamkollege Feliciano Lopez die Einzigartigkeit des Superstars auf den Punkt.

Der sechste spanische Triumph wird allerdings nicht nur mit dem Namen Nadal in Erinnerung bleiben. Roberto Bautista Agut war ein weiterer Held der Gastgeber. Drei Tage nach dem Tod seines Vaters stand Bautista Agut am Sonntag im Finale wieder auf dem Platz und stellte mit seinem Auftakterfolg die Weichen auf Sieg. „Ich habe hier acht Spiele gewonnen, aber ich sage euch das mit der Hand auf meinem Herzen: Entscheidend bei diesem Davis Cup war Roberto“, sagte Nadal nach dem gewonnenen Endspiel über die emotionale Ausnahmeleistung seines Teamkollegen.

Bautista Agut vergoss nach dem Triumph zahlreiche Tränen, doch auch Nadal hatte feuchte Augen, als er sich beim Teamkollegen über das Hallenmikrofon für die Unterstützung in den schweren Tagen bedankte. „Jeder Spieler, vor allem Rafa, war wirklich unglaublich. Danke, dass ihr für mich da wart“, betonte Bautista Agut.
Pique verfolgte die rührenden Momente zufrieden neben seiner Frau Shakira auf der Tribüne. Die Kolumbianerin hatte den Finaltag mit einem Konzert auf dem Centre Court eingeleitet, Nadal und Co. sorgten danach für die sportliche Show. So hatte sich der Fußball-Star des FC Barcelona, der in der vergangenen Woche täglich im Privatjet zwischen Madrid und Barcelona hin- und hergeflogen war, das vorgestellt.

Und auch im Kampf um die Vorherrschaft unter den verschiedenen Tennis-Bewerben stand ihm am Ende Nadal noch einmal zur Seite. „Es gibt ein paar Dinge, die man verbessern kann, wie zum Beispiel die Anfangszeiten der Spiele. Aber fast alles war sehr gut“, meinte Nadal. Der „neue Davis Cup“ habe eine „große Zukunft“, sagte der 33-Jährige.

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