Machtwechsel

Martin Bruckner ist neuer Rapid-Präsident

(c) GEPA pictures/ Philipp Brem
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Martin Bruckner folgt Michael Krammer als SCR-Präsident nach. Klub-Stimme Andy Marek wird den Verein im Februar 2020 hingegen verlassen.

Wien. Rapid hat einen neuen Präsidenten. Martin Bruckner, 54, folgt Michael Krammer nach. Der Finanzexperte entschied die Wahl gegen den Unternehmer Roland Schmid am Montagabend für sich. Bei 2005 ausgegebenen Wahl-Kouverts bei der Hauptversammlung in Hütteldorf gab es 1985 gültige Stimmen, davon entfielen 926 für das Team Schmid und 1059 für das Team Bruckner.

2245 Mitglieder waren zur ordentlichen Hauptversammlung in Hütteldorf gekommen. Um 19:59 Uhr durfte Roland Schmid - per Losentscheid - als erster sein Konzept noch einmal präsentieren. "Alles für den Sport" nannte der Unternehmer sein Programm, es sollten dabei jährlich Millionen in den Nachwuchs fließen und damit den SCR nebst einer Akademie zurück zum Erfolg führen.

Dass der Verein seit 2008 keinen Titel mehr gewinnen konnte, sei für den 43-Jährigen ein Zeichen absoluter Erfolglosigkeit, die er schlichtweg nicht länger dulden wolle bzw. könne. Seinem Team gehören an: Christoph Marek, Robert Grüneis, Max Kindler, Renate Anderl, Barbara Forsthuber, Axel Anderl, Konrad Wilczinski.

Jedem Anwärter standen exakt elf Minuten zur Verfügung als Redezeit, Schmid benötigte nur neun.

Sk Rapid

Danach betrat Finanzexperte Martin Bruckner, 54, die Bühne. Er brachte sein ganzes Team gleich mit - Monisha Kaltenborn, Michaela Dorfmeister, Stefan Singer, Philip Newald, Gerhard Höckner und Nikolas Rosenauer - und dokumentierte damit die von ihm gepredigte Einheit. Seine Liste setze auf Kontinuität, wolle auf Mitglieder zugehen und keine Experimente betreiben. Fans lasse er sich "nicht schlechtreden", und von außen - ein Seitenhieb auf Schmids sieben Klublegenden wie Krankl, Dokupil, Pacult etc. - auch nichts dreinreden.

Stimmberechtigt waren nur jene Mitglieder, die seit mindestens drei Jahren durchgängig Rapid-Mitglied sind. Die Wahl erfolgte geheim und anonym.

Andy Marek tritt ab
Andy Marek tritt ab

Andy Marek tritt ab

Ehe der neue starke Mann des SCR gewählt wurde und seine große Aufgabe übernehmen konnte, verkündete ein Klubveteran seinen Abgang. Stadionsprecher und Klubserviceleiter Andy Marek wird den Verein im Februar 2020 verlassen.

Rapids "Voice" war 27,5 Jahre im Amt. Früher als Stadionsprecher, später baute er sich seine eigene Abteilung, das Klubservice des SK Rapid, auf. Sein Abschied hat aber nichts mit der Präsidentenwahl zu tun, sondern ist bewusst gewählt. Und der Grund? Gesundheitliche Probleme lassen es nicht mehr zu, "dass ich meinen Job mit 100 Prozent machen kann. Und mit weniger will ich ihn nicht machen."

Reaktionen

Martin Bruckner: Ich möchte mich bei allen Wählerinnen und Wählern sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Es erfüllt mich mit unglaublich viel Stolz, ab sofort dem SK Rapid als Präsident zu dienen! Ich bin bereit, den SK Rapid Wien – mit all meinen ExpertInnen im Präsidium – wieder erfolgreich zu machen!

Ja, es braucht Veränderung – aber mit dem richtigen Augenmaß! Ich war die letzten Jahre mittendrin statt nur dabei – kenne die Stärken, aber auch die Schwächen des SK Rapid Wien. Und eines ist klar: Ein finanziell starker SK Rapid und langfristiger sportlicher Erfolg – das sind unsere wesentlichen Ziele! Mein Team und ich werden ab sofort unser Bestes geben, um die optimalen Rahmenbedingungen für die Umsetzung aller dafür notwendigen Maßnahmen zu schaffen.“

Philip Newald / Vorstand tipp3

„Ich durfte den in den letzten 20 Jahren den Verein aus verschiedenen Facetten- Fan, Mitarbeiter, Kuratorium - Verantwortung Rapideum, Sponsor, Leitbild Kommission kennenlernen und denke punktgenau zu wissen wo jetzt anzupacken ist - bin bis in die Haarspitzen motiviert und werde die PS gemeinsam mit unserem starken Team auf die Straße bringen. Es ehrt mich sehr, ab sofort ein Teil des Präsidiums des SK Rapid zu sein.“

Gerald Willfurth / Rapid-Legende

„Es ehrt mich, dass mit meiner Person - erstmalig in der Geschichte des SK Rapid - ein ehemaliger Spieler des Vereins im Präsidium vertreten ist. Ich werde mein Bestes geben, um den Verein sportlich wieder erfolgreich zu machen! Die besten Rahmenbedingungen dafür zu schaffen ist eines meiner primären Ziele. Daher werde ich künftig vor allem als Bindeglied zwischen Präsidium und sportlicher Leitung agieren. Vielen Dank für Euer Vertrauen!“

Monisha Kaltenborn / CEO Formula V Group 

„Ich bringe internationale Erfahrung und viele Kontakte aus meiner Zeit in der Formel 1 – die ich übrigens nicht vermisse – mit. Ich bin im Management aktiv, kann also auch im Sponsoring mithelfen. Ich möchte dabei sein, auf der Tradition, die Rapid ja zweifelsohne hat, etwas Neues aufbauen. Ich bin sehr stolz, ab sofort ein Teil des Präsidiums des SK Rapid zu sein.“

Michaela Dorfmeister / Ski-Legende

„Wenn mich jemand in der Vergangenheit gefragt hat wie ich zu Rapid stehe, dann kam von mir: „In mir fließt grünes Blut.“ Ja, ich bin ein großer Fan des SK Rapid und ich bin bereit mich voll ins Zeug zu hauen für diesen Klub, mein gesamtes Know How aus meiner erfolgreichen Vergangenheit im alpinen Skisport einzubringen. Es ehrt mich sehr ab sofort im Präsidium des SK Rapid mitzuwirken, um den Klub wieder an die Spitze zu bringen“.

Stefan Singer / Unternehmer und Fanvertreter

„Rapid ist wie ein Ozeandampfer, der auch von Zeit zu Zeit durch raue See navigiert werden muss. Wir brauchen dafür einen Kapitän, der auf der Brücke seine Arbeit tut und nicht im Ballsaal mit den Gästen der ersten Klasse feiert. Daher ist Martin Bruckner der richtige Präsident für den SK Rapid und wir, das Team der Liste Leitbild, werden ihn bestmöglich als Präsidiumsteam dabei unterstützen. Ein großes DANKE an alle, die uns hierfür das Vertrauen geschenkt haben.“

Nikolaus Rosenauer / Rechtsanwalt

„Wir brauchen einen Satzungskonvent. Wir müssen Rapid ein rechtliches Korsett für das dritte Jahrtausend geben, damit trotz voranschreitender Professionalisierung – Ausgliederung des Profilbereiches in eine Kapitalgesellschaft – die im Leitbild festgeschriebenen Rapid-Werte unverrückbar sind. Es freut mich, dass ich den SK Rapid auch in den nächsten Jahren als Präsidiumsmitglied ein Stück weit nach vorne bringen kann. Danke für das Vertrauen!“

Gerhard Höckner / Unternehmer (Gastronomie, Immobilien)

„Von Kavlak bis Velimirovic - seit 15 Jahren begleite ich die Talente des SK Rapid. Mit vielen von ihnen stehe ich auch heute noch in Kontakt. Sehr stolz bin ich darauf, wie viele unserer Talente es in diesem Zeitraum in unseren Profikader aber auch zu Profiteams im In- und Ausland geschafft haben. Ein starker Nachwuchs mit optimalen Trainings- und Ausbildungsbedingungen – dafür stehen wir als neues Präsidiumsteam des SK Rapid!“

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Kandidat

Martin Bruckner: "Rapid muss den Erfolg immer mehr wollen als alle anderen"

Martin Bruckner, 54, ist Finanzexperte und sitzt seit sieben Jahren im SCR-Präsidium. Er will den Weg von Michael Krammer fortsetzen, Rapid aber zum Erfolg führen. Auch die Nachwuchsarbeit liegt ihm am Herzen.

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