Morgenglosse

Die zwei großen Baustellen am Arbeitsmarkt

AMS und Übergangsregierung zeigen dieser Tage künftige Job-Problemfelder auf. Die neue Regierung sollte sich dieser unbedingt annehmen.

Heute Nachmittag präsentiert das heimische Arbeitsmarktservice in der Wiener Hofburg die Ergebnisse aus seiner Initiative „New Digital Skills“. Dabei sollte zusammen mit Unternehmen verschiedenster Branchen herausgefunden werden, welche digitalen Fähigkeiten am heimischen Arbeitsmarkt gebraucht werden. Man darf annehmen, dass der verstärkte Umgang mit Computern und anderen elektronischen Geräten nahezu überall zum Standard werden wird.

Spannend ist hierbei also eher die Frage, wie gut die Menschen in diesem Land darauf vorbereitet sind. Und darauf gab erst kürzlich das renommierte Schweizer Institut IMD eine - leider - erschreckende Antwort. So sind die Österreicher im internationalen Vergleich digitale Nachzügler. Von 63 untersuchten Ländern landet die Republik beim Thema Digitalisierung nur auf Platz 20, bei absteigender Tendenz. Erschütternd ist hierbei vor allem, dass die Österreicher trotz grundsätzlich gutem Bildungssystems bei der digitalen Kompetenz sogar lediglich Platz 45 belegen.

Ein gänzlich anderes Problemfeld wurde schon am Montag von Sozialministerin Brigitte Zarfl angesprochen: Die Pflege. Auch sie präsentierte eine Studie, laut der Österreich bis 2030 etwa 75.000 neue Pflegekräfte benötigt. Das Problem: Ab 2024 reichen die Absolventen der derzeitigen Ausbildungseinrichtungen nicht mehr aus. Zudem muss man bedenken, dass aufgrund steigender Löhne in Osteuropa auch die Zahl der 24-Stunden-Pflegerinnen, die nach Österreich kommen, irgendwann geringer werden wird. Zusammen mit der weiterhin steigenden Lebenserwartung eine Mischung, die in zehn bis 15 Jahren ein substanzielles Problem für unsere Gesellschaft bringen wird.

Digitalisierung und Pflege. Zwei sehr unterschiedliche Themen, die für den österreichischen Arbeitsmarkt aber die großen Baustellen der kommenden Jahre sein werden. Die neue Regierung sollte hier auf jeden Fall Lösungsvorschläge in ihrem Programm haben.

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