Ein passender Wurf zur Stimmungslage: ­Teslas Cybertruck mit Stealth-Appeal.
Revival der Kante

Tesla: So revolutionär ist der Cybertruck gar nicht

Tesla bleibt nichts schuldig: Mit dem Cybertruck bricht der Hersteller mit den Konventionen des Fachs. Die Inspiration dazu zählt allerdings fast 50 Jahre.

Die Probe aufs Exempel – den Bewurf mit einer Stahlkugel – überlebten die angeblich bruchsicheren Seitenscheiben nicht. Was peinlich ist bei einer Livepräsentation. Aber die größere Bewährungsprobe überstand Teslas Cybertruck ausgezeichnet: Er sorgt für jede Menge Gerede und erringt dem kalifornischen Hersteller von Elektroautos einmal mehr die volle öffentliche Aufmerksamkeit. Zumindest vom Standpunkt des Designs tut er das zu Recht: Nichts am Cybertruck hat Ähnlichkeiten mit den typischen Vertretern der Gattung Pick-up, wie sie in den USA die Zulassungsstatistik anführen. Ford F-150, Chevrolet Silverado und RAM – sie wirken in ihrem Macho-Prunkbarock ein bisschen verstaubt, ja fast peinlich gegen dieses radikale Statement von Schmucklosigkeit.

Neu ist die kompromisslose Kantigkeit freilich nicht. Sie ist das Markenzeichen des italienischen Design-Maestro Giorgetto Giugiaro, der in den 1970ern eine bis dahin ungekannte Stilistik der klaren Kante auf die Räder stellte. Höhepunkt ist der Maserati Boomerang, der 1972 das Genfer Messepublikum irritierte und elektrisierte (damals freilich mit V8-Antrieb). Dem spektakulären Einzelstück folgte die Übertragung der Formensprache in die Massenproduktion, beginnend mit dem VW Passat, gefolgt vom ersten Golf (1974), beides Entwürfe von Giugiaro.

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