Radiothek des ORF ist gestartet: Die Sender auf einem Portal

(c) Screenshot ORF
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Ohne Ankündigung stellte der ORF am Dienstag ein lang geplantes Projekt online: Sendungen von Ö1, Ö3, FM4 und den neun ORF-Regionalradios findet man nun auf einem Portal.

Auch bisher konnte man die Radiosendungen des ORF online abrufen und sieben Tage lang nachhören - jede auf der entsprechenden Senderseite. Nun wurden alle Angebote gebündelt: Seit Dienstag hat der ORF eine Radiothek. Analog zum Konzept der TVthek bietet das Portal radiothek.orf.at Zugriff auf die Live-Streams von Ö1, Ö3, FM4 sowie der Regionalradios, auf Podcasts und Sendungen.

Sieben Tage lang können die Sendungen nachgehört werden, das entspricht dem ORF-Gesetz. Allerdings gibt es auch einen geräumigen Bereich mit dem Titel "Archive". Hier ist ein Themenmix zu finden, etwa eine Auswahl der besten Kulinarik-Sendungen aus vielen Jahren. Oder eine Sammlung von alten Radiokolleg-Sendungen über Protagonisten der heimischen Musik, skurrile Erzählungen und Literarisches aus Österreich. Dominant im Archiv ist jedenfalls der Sender Ö1. Der Nutzer kann in der Radiothek auch Podcasts abonnieren und sich individuelle Playlists von Beiträgen zusammenzustellen.

Ein Jahr arbeitete man an der Umsetzung, die Geschichte der Radiothek ist aber länger: Im Juli 2015 genehmigte die Medienbehörde KommAustria das Unterfangen. Die Bundeswettbewerbsbehörde legte gegen diesen Bescheid aber Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein. Sie ortete damals "negative Auswirkungen des neuen Angebots auf die Wettbewerbssituation im Bereich der Hörer-bzw. Nutzermärkte für Hörfunk und Hörfunk-Online-Angebote sowie im Bereich der Online-Werbemärkte". Vor einem Jahr wurde die Beschwerde als unbegründet abgewiesen.

Die Radiothek wurde von der Hauptabteilung Online und Neue Medien der Technischen Direktion und der ORF Online und Teletext GmbH in Zusammenarbeit mit der Radiodirektion und den Landesstudios entwickelt. Über kurz oder lang soll sie ebenso wie die TVthek in den geplanten "ORF-Player" integriert werden. Das Konzept, entwickelt unter der Federführung von Franz Manola, wurde im Frühling präsentiert und soll sukzessive umgesetzt werden. Für manche Module wären allerdings Gesetzesänderungen nötig, für die es erst eine neue Regierung braucht.

Unterdessen wird für die ORF Online und Teletext GmbH derzeit auch ein Geschäftsführer gesucht, die Ausschreibung läuft noch bis 10. Dezember.

(rovi/APA)

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