Der Premier will den Wählern den Brexit-Deal unter den Christbaum legen. Unter ihrem Chef, Jeremy Corbyn, spielt die Labour Party dagegen Revolution.
London. Die Katze ist endlich aus dem Sack. Mit der Vorstellung des Wahlprogramms der Konservativen hat auch die Regierungspartei von Boris Johnson den Briten ihre Versprechungen für die kommende Legislaturperiode vorgelegt: „Brexit erledigen“ und „Ein neues Großbritannien formen“ sind die beiden zentralen Slogans, mit denen die Tories seit Wochenbeginn um Stimmen buhlen. Nach manchen Umfragen liegen sie mit 47 Prozent um 19 Punkte vor Labour, in anderen Umfragen schrumpft der Vorsprung.
Die Führung der Tories führt dazu, dass die Partei in erster Linie auf Sicherheit spielt. Wenn Johnson, der zum Schwadronieren neigt, dieser Tage im TV-Studio oder bei der Begegnung mit den Wählern einen Auftritt ohne Patzer schafft, gilt das schon als Erfolg. Der oft als leutselig dargestellte Premier wird von seinen Wahlkampfmanagern sogar strikter abgeschirmt als seine hölzerne Vorgängerin Theresa May, seine Pressetermine sind handverlesen. Wahlforscher John Curtice konstatiert: „Johnson ist der unbeliebteste neue Premierminister, seit es Umfragen gibt.“