Ukraine

Apple zeigt Krim-Städte in Russland als russisch an

Moskau begrüßt Apples Einlenken nach Interventionen der russischen Behörden. In der Karten- und Wetter-App sei die Anzeige jetzt im "Einklang mit russischem Recht“.

Erneut beugt sich der Konzern dem Druck eines Staates. Vor wenigen Wochen entfernte es auf Drängen der chinesischen Regierung eine App, die Demonstranten nutzten. Auf Druck der russischen Behörden weist der US-Technologiekonzern Apple die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim bei der Nutzung verschiedener Dienste in Russland als russisch aus. In der Routenplanung und in der Wetter-App von Apple-Geräten erscheinen beispielsweise die Städte Simferopol und Sewastopol mit dem Zusatz "Krim, Russland", wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch berichteten.

Wird von Deutschland aus in der Wetter-App nach den Städten gesucht, erscheinen sie ohne Verweis auf ein Land. Der Vorsitzende des Sicherheitsausschusses im russischen Parlament, Wassili Piskarjew, sagte laut der Nachrichtenagentur Interfax, Apple habe seine Dienste "in Einklang mit dem russischen Recht" gebracht. Der "Fehler" bei der Anzeige der Krim-Städte sei behoben worden.

Laut Piskarjew hatte es seit Mai Verhandlungen mit Apple gegeben. Das Unternehmen strich demnach in einem ersten Schritt den Verweis auf die Ukraine und zeigte die Krim-Städte an, ohne ein Land zu nennen. "Wir werden wachsam bleiben, dass es keinen Schritt zurück gibt", sagte der Abgeordnete.

Anders als Apple nennt der US-Konzern Google in seinem Kartendienst kein Land für die Städte auf der Krim. Bei der Suche von Russland aus passt er ihre Schreibweise jedoch der russischen an; zudem erscheint in dem Fall eine klare Grenze zwischen der Krim und der Ukraine.

Russland hatte die ukrainische Halbinsel Krim im Jahr 2014 annektiert und unterstützt außerdem separatistische Kämpfer im Osten der Ukraine. Die Europäische Union und die USA verhängten daraufhin umfangreiche Sanktionen gegen Moskau.

(APA/DPA)

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