Eine Geschichte der Glücksritter und der Entfremdung, halbseidener Partien und zwielichtiger Parteien. Wie die FPÖ wurde, was sie nun (wieder einmal) ist.
Der größte Sieger der steirischen Landtagswahl war – richtig! – die FPÖ. Wie? Glauben Sie nicht? Also bitte: 17,5 Prozent muss man erst einmal zusammenbringen. Nach Ibiza-Affäre, Spesen-Affäre, Casinos-Affäre, Strache-Wirrwarr und einer uneindeutigen Doppelspitze aus hart und weich. Das letzte Mal, als die FPÖ in einer Bundesregierung scheiterte, war sie bei der steirischen Landtagswahl im Jahre 2005 aus dem Landtag geflogen. Und heute: 17,5 Prozent. Zudem hatte der freiheitliche Spitzenkandidat Mario Kunasek das beste aller Vorzugsstimmenergebnisse – Hermann Schützenhöfer und Michael Schickhofer erreichten je nur die Hälfte davon.
Die FPÖ steht also angesichts einer der größten Krisen ihrer Geschichte noch verhältnismäßig gut da. Auch bei der Nationalratswahl war sie mit 16 Prozent halbwegs gut bedient. In der Post-Knittelfeld-Wahl 2002 war sie auf zehn Prozent abgestürzt. Die FPÖ hat sich also offensichtlich über die Jahre eine Stammwählerschaft aufgebaut, die, komme, was wolle, der Partei treu bleibt.