Abgaben

Konzerne vor dem Steuer-Striptease

Apple soll Irland 13 Milliarden Euro an Steuern nachzahlen. Der Konzern ist dagegen. Irland auch.
Apple soll Irland 13 Milliarden Euro an Steuern nachzahlen. Der Konzern ist dagegen. Irland auch.(c) APA/AFP/JOEL SAGET (JOEL SAGET)
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Die EU-Staaten könnten internationale Multis heute zwingen, Gewinn und Steuern Land für Land zu veröffentlichen. Das soll beliebte Steuertricks erschweren. Österreich hält davon wenig.

Wien. Seit die Steueroasen der Karibik trockengelegt wurden, verlagern internationale Konzerne ihre Gewinne mit Vorliebe in jene EU-Staaten, die ihnen spezielle steuerschonende Deals versprechen. Irland zum Beispiel habe dem US-Elektronikkonzern Apple über die Jahre 13 Milliarden Euro zu wenig an Steuern abverlangt, urteilte die EU-Kommission 2016. Ob das Land und der Konzern damit durchkommen, klären derzeit die Richter am EuGH.

In Zukunft soll es für Multis jedenfalls deutlich schwieriger werden, Schlupflöcher in nationalen EU-Steuergesetzen zu nützen, um ihre Gewinne möglichst steuerschonend zu verschieben. Am heutigen Donnerstag könnten die Wirtschaftsminister der EU-Länder einen Beschluss fassen, der internationale Konzerne zum kompletten Steuer-Striptease zwingen könnte. Der Vorschlag sieht vor, dass alle Unternehmen, die mehr als 750 Millionen Euro Umsatz im Jahr erwirtschaften, für jedes einzelne Land nachweisen müssen, wie viel Umsatz und Gewinn sie dort erzielen und wie viel Steuern sie zahlen. Die Daten sollen für jedermann einsehbar im Internet veröffentlicht werden.

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