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Fünffache Mutter erstochen: Ehemann gestand Tat

WIEN: 62-JAeHRIGER TOeTETE IN WIEN-FAVORITEN SEINE 50-JAeHRIGE FRAU MIT MESSER
WIEN: 62-JAeHRIGER TOeTETE IN WIEN-FAVORITEN SEINE 50-JAeHRIGE FRAU MIT MESSERAPA/HELMUT FOHRINGER
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Der 62-Jährige soll seine Frau in Wien-Favoriten mit einem Messer attackiert und dabei tödlich verletzt haben. Als Motiv nannte er einen Streit rund um die schwierige finanzielle Situation der Familie.

Der 62-jährige Mann, dem vorgeworfen wird, am Mittwoch in Wien-Favoriten seine 50-jährige Ehefrau getötet zu haben, hat bei seiner Einvernahme am Donnerstag die Tat gestanden. "Er gab zu, zugestochen zu haben, bestritt aber eine Tötungsabsicht", sagte Polizeisprecherin Irina Steirer. Als Motiv nannte der afghanische Staatsbürger einen Streit rund um die schwierige finanzielle Situation der Familie.

Gegen 18.00 Uhr am Mittwoch kam es in der Wohnung in der Katharinengasse zu der Auseinandersetzung des Ehepaars, bei dem es dann auch zu Handgreiflichkeiten kam. Der Mann hatte mit einem Messer auf die Frau eingestochen und sie dabei tödlich verletzt.

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Der Mann war mit seiner Familie im Februar 2019 nach Wien gekommen. Von den insgesamt fünf Kindern - darunter ein Säugling - lebten vier noch bei den Eltern. Zuvor waren sie laut Polizei in Kärnten gemeldet gewesen. Seit Februar wurde der 62-Jährige zwar strafrechtlich nicht auffällig, die Behörden hatten aber Kenntnis von der Familie, da sich der 17-jährige Sohn wegen Schwierigkeiten an die Jugendhilfe gewandt hatte.

12-jährige Tochter holte Hilfe

Wie mehrere Medien berichten, sollen die Kinder des Paares die Tat mitangesehen haben. Die zwölfjährige Tochter sei nach der Tat zu Nachbarn gerannt sein und habe dort mit den Worten „Mama ist verletzt“ Alarm geschlagen, berichtet die Polizei. Diese und die Rettung wurden verständigt, kamen jedoch zu spät: Die Frau erlag noch in der Wohnung ihren Verletzungen. Die Kinder des Ehepaares werden derzeit in einer sozialen Einrichtung psychologisch betreut. 

Der noch an Ort und Stelle festgenommene Mann war zunächst nicht geständig. Aufgrund der sprachlichen Barriere - er spricht kein oder nur wenig Deutsch - konnte der Mann aber auch erst am Donnerstag - vermutlich mit einem Dolmetscher - befragt werden.

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Sohn wollte sich von Familie lösen

Die Familie ist den Behörden bekannt gewesen. Sie hatte sich wegen finanzieller Hilfen an das Jugendamt gewandt, bestätigte Andrea Friemel von der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) einen Bericht der Tageszeitung "Österreich". Auch ein Sohn habe die Behörden wegen Schwierigkeiten kontaktiert.

Bei den Behörden liegt eine "Gefährdungsmeldung" des 17-jährigen Sohnes der Familie vor. Der Bursche hatte demnach Hilfe gesucht, um sich von der Familie zu distanzieren und sich beruflich entwickeln zu können. "Es war altersentsprechend", sagte Friemel. Der 17-Jährige habe zwar über Streitigkeiten berichtet, von Gewalt sei aber niemals die Rede gewesen.

33. Frauenmord

Die 50-Jährige ist bereits das 33. weibliche Todesopfer in diesem Jahr. Aufgrund der Häufung von Morddelikten an Frauen wurde vom Innenministerium eine Expertengruppe gegründet, die erst vor zwei Tagen ihren Bericht vorgelegt hat.

So bekommen Sie Hilfe

Frauen, die Gewalt erleben, finden Hilfe und Informationen bei:

Droht akute Gewalt, rufen Sie sofort den Polizeinotruf unter 133 oder 112. Gehörlose und Hörbehinderte können per SMS an 0800/133 133 Hilfe rufen

(apa/red.)

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