Frankreich

900 Traktoren blockieren Pariser Autobahnring

Traktoren auf einer Pariser Haupteinfahrt, der ´porte de Champerret´.
Traktoren auf einer Pariser Haupteinfahrt, der ´porte de Champerret´.(c) imago images/PanoramiC (JB Autissier via www.imago-images.de)
  • Drucken

„Wir können es Tage aushalten": Die Bauern fordern ein Treffen mit Emmanuel Macron.

Aus vielen Gegenden Frankreichs sie gekommen und blockieren seit Mittwoch die Pariser Haupteinfahrten. Zwischen 800 und 900 Traktoren sind es, deren Fahrer hier demonstrieren. Sie fordern ein Treffen mit Frankreichs Präsidenten: „Wir gehen hier nicht weg, solange wir nicht von Macron empfangen werden“, zitierte die Zeitung „Le Monde“ einen der Bauern. Einige haben Grillgeräte aufgestellt.

Außerdem blockierten 200 Bauern am Mittwoch vorübergehend die Pariser Prachtstraße Champs-Elysées und luden Heu vor dem Luxusrestaurant Fouquet’s ab, das bei Prominenten und Politikern beliebt ist. Es wurde auch schon von Gelbwesten attackiert, die zündeten die Markise an.

Bei Houellebecq kippt die Krise in Gewalt

Frankreichs Landwirte fühlen sich von der Globalisierung und dem rasanten Total-Umbau des bäuerlichen Lebensmodells überrollt, es reicht ihnen: Auch Michel Houellebecq hat das mit seinem gewohnten Riecher in seinem jüngsten Roman „Serotonin“ zum Thema gemacht. Eine der Hauptfiguren, ein verzweifelter Landwirt, nimmt am Ende ebenfalls an einer Straßenblockade teil, die gewalttätig ausgeht.

Die jetzige Traktor-Aktion folgt auf eine Aktion im Oktober, als die Bauern sich vor Präfekturen im ganzen Land aufstellten und alle dasselbe riefen: „Macron, antworte uns!“ Aber seine Antworten lassen auf sich warten, beklagen die Bauern jetzt. Fast ein Fünftel der Bauern könnten von ihrer Arbeit nicht leben, geben die Gewerkschaft (FNSEA) und die Vereinigung junger Landwirte (JA) an; und dennoch gebe es keine spürbaren Maßnahmen zur Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe. Das Einkommen vieler Bauern ist drastisch gesunken.

Viele werfen dem Präsidenten auch vor, dass er 2021 das Pestizidmittel Glyphosat verbieten will: Es bedeute eine unschätzbare Zeitersparnis für sie.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.