Die Lage spitzt sich immer mehr zu. Einige Mitarbeiter wurden offenbar per E-Mail über ihre Kündigung informiert. In der Partei, vor allem in den Ländern, gärt es. Ist das der Anfang vom Ende der Ära Rendi-Wagner?
Franz Schnabl, der niederösterreichische SPÖ-Landesparteichef, brachte die Dinge am Donnerstag auf den Punkt, als er von einer „spürbaren Entsolidarisierung der Funktionäre auf allen Ebenen“ sprach. Gemeint war die SPÖ-Spitze. Nachdem die Partei nämlich 27 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet hat, formiert sich intern breiter Widerstand: Gegen das Sparpaket. Gegen die Art und Weise, wie es kommuniziert wurde. Gegen den Umstand, dass ein Großteil der betroffenen Mitarbeiter offenbar per E-Mail von der bevorstehenden Kündigung erfahren hat. Und auch gegen Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner.
Im Laufe des Donnerstags wurden nach und nach Gerüchte gestreut: Es werde in einigen Bundesländern an einer Demontage der Parteichefin gearbeitet. In der Wiener SPÖ gab es eine Krisensitzung. Die Joboffensive für ältere Arbeitslose, diese Woche von Bürgermeister Michael Ludwig vorgestellt, wurde vom Kündigungspaket der Bundespartei konterkariert. Im Burgenland stößt die SPÖ vor der Landtagswahl auf Unverständnis bei den Wählern. Motto: „Ihr redet vom Mindestlohn – und die Bundes-SPÖ trennt sich vor Weihnachten von 27 Mitarbeitern.“