Analyse

Das große Endspiel in Berlin

Vizekanzler Olaf Scholz (61) und Klara Geywitz (43) sind die Favoriten des Partei-Establishments. Aber das muss nicht zwingend ein großer Vorteil sein.
Vizekanzler Olaf Scholz (61) und Klara Geywitz (43) sind die Favoriten des Partei-Establishments. Aber das muss nicht zwingend ein großer Vorteil sein. (c) APA/AFP/JOHN MACDOUGALL (JOHN MACDOUGALL)
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Heute endet die Stichwahl um den SPD-Vorsitz. Es geht dabei um viel mehr als die Genossen. Verliert Scholz, wackelt die Koalition.

Wien/Berlin. Es ist noch nicht lang her, da amüsierte sich Olaf Scholz über die Vorstellung, Olaf Scholz könnte SPD-Chef werden. Der Hamburger schloss kategorisch aus, sich um die Nachfolge von Andrea Nahles zu bewerben. Zeitlich, meinte Scholz, sei ein solches Parteispitzenamt für ihn, den Vizekanzler und Finanzminister, gar nicht zu schaffen. Nein, unvereinbar. Ganz klar.

Das war Anfang Juni. Es kam dann doch anders. Scholz kandidierte. Und er siegte in der ersten Runde der Urwahl um den SPD-Vorsitz mit einem hauchdünnen Vorsprung von rund 3500 Stimmen. Noch bis heute, Freitag, können die 425.000 SPD-Mitglieder nun zwischen dem Duo Scholz/Klara Geywitz und dem zweitplatzierten Gespann Norbert Walter-Borjans/Saskia Esken wählen. Am Samstag wird in der SPD-Zentrale, dem Willy-Brandt-Haus, ausgezählt. Und dann könnte Scholz die Stichwahl um jenes Amt gewonnen haben, das er noch vor fünf Monaten wortreich ablehnte.

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