Europaweit gehen Bauern auf die Straße, weil sie trotz hoher Subventionen von ihrer Arbeit nicht leben können. Schuld daran ist ein kontraproduktives, strukturversteinerndes Agrarsystem, an dem die Politik eisern festhält.
Achttausend von aufgebrachten Bauern gesteuerte Traktoren blockierten diese Woche das Zentrum von Berlin, rund tausend „Trecker“ sorgten in Paris für Chaos: Europas Bauern rebellieren wieder einmal.
Man kann sie gut verstehen: Sie arbeiten hart und können von ihren Erträgen ohne staatliche Zuschüsse trotzdem nicht leben. Auch Großbetriebe nicht. Und diese Zuschüsse müssen nach dem bevorstehenden Ausscheiden des Nettozahlers Großbritannien gekürzt werden. Laut einer jüngst veröffentlichten OECD-Studie stammen 19 Prozent der Bruttoeinnahmen landwirtschaftlicher Betriebe in den Industriestaaten aus dem Steuertopf. In der EU sind es mehr als die Hälfte, in der Schweiz sogar mehr als drei Viertel.