Die Polizei hat sich nach fast zweiwöchiger Belagerung vom Campus der Polytechnischen Universität zurückgezogen.
Nach fast zweiwöchiger Belagerung hat sich die Polizei in Hongkong am Freitag vom Campus der Polytechnischen Universität zurückgezogen, wo sich einige der schwersten Zusammenstöße während der Proteste der vergangenen Monate ereignet hatten. Hunderte Polizisten hatten seit dem Vortag in dem verwüsteten Gebäudekomplex Beweismittel sichergestellt, in dem sich Demonstranten verschanzt hatten. Die Studenten räumten die besetzte Hochschule bereits am Dienstag.
Die Polizei entfernte nun auch Tausende Brandsätze, Pfeile, Chemikalien und anderes gefährliches Material. Die Polizei erklärte, sie habe etwa 3000 Brandsätze und Hunderte Flaschen mit Beizmitteln gefunden.
Der Campus auf der Kowloon-Halbinsel war Mitte November zum Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und Demonstranten geworden. Etwa 1100 Menschen wurden in der vergangenen Woche festgenommen, einige beim Versuch, aus der abgeriegelten Universität zu fliehen. Für das Wochenende sind weitere Proteste geplant.
Tausende Menschen gehen seit Monaten in Hongkong auf die Straßen, weil sie einen wachsenden Einfluss Chinas befürchten und ihre Rechte in Gefahr sehen. Die ehemalige britische Kronkolonie hat seit 1997 den Status einer Sonderverwaltungszone. Dadurch haben die Bürger mehr Rechte als Festland-Chinesen. China hat mit einem Eingreifen in Hongkong gedroht, sollte die Lage eskalieren.
(APA/Reuters)