Bodenkunde

Eine Kette aus Inseln und Vulkanen

Seit einer Million Jahren entstehen auf Galapagos regelmäßig neue Inseln. Die jüngste ist 30.000 Jahre alt, dort finden fast jährlich Vulkanausbrüche statt.
Seit einer Million Jahren entstehen auf Galapagos regelmäßig neue Inseln. Die jüngste ist 30.000 Jahre alt, dort finden fast jährlich Vulkanausbrüche statt. (c) REUTERS (Jorge Silva)
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Forscher der Boku entdecken in den Böden der Galápagos-Inseln nicht nur neues geologisches Wissen, sondern auch Rückstände von Pestiziden und Düngern. Sie suchen nach Lösungen für eine ökologische Landwirtschaft.

Als Franz Zehetner vor 20 Jahren für seine Doktorarbeit in Ecuador forschte, verbrachte er Weihnachten auf den Galápagos-Inseln. Sofort faszinierte ihn der einzigartige Kosmos, in dem nicht nur Biologen auf unentdeckte Arten stoßen. Auch Bodenforscher finden hier ein Paradies. „Auf Galápagos kann man die Bodenbildung bis zu einer Million Jahre zurückverfolgen“, sagt Zehetner von der Boku Wien. Sein Team aus der Gruppe von Martin Gerzabek erforscht auch Böden im Nationalpark Donauauen östlich von Wien, aber hier reicht das geologische Alter des Materials nur etwa 3000 Jahre zurück. Wenn man längere Zeiträume studieren will, muss man in Gegenden, die von der Eiszeit verschont blieben. „Galápagos ist ein vulkanischer Hotspot“, sagt Zehetner, der mit dem Galápagos-Nationalpark und der Charles-Darwin-Forschungsstation kooperiert.

So wie Fingernägel wachsen

Im Erdinneren verlaufen Magmaströme, die an einer Stelle auf Galápagos die Erdkruste aufschmelzen und Vulkane entstehen lassen. „Der Hotspot bleibt an der gleichen Stelle, aber die Erdkruste wandert darüber – mit etwa der gleichen Geschwindigkeit, wie Fingernägel wachsen“, berichtet Zehetner. Fünf Zentimeter pro Jahr bewegt sich die Erdkruste, das macht 50 Kilometer in einer Million Jahre. So werden die Vulkane wie von einem Förderband vom Hotspot weg transportiert und erlöschen, wenn sie zu kühleren Stellen gelangen.

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