Neuer Schnelltest

Magnetischer Drogentest aus Österreich

Der neue Schnelltest soll alle bisher verwendeten Verfahren in den Schatten stellen (Symbolbild).
Der neue Schnelltest soll alle bisher verwendeten Verfahren in den Schatten stellen (Symbolbild).(c) imago stock&people
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Im Schnellverfahren wird Zusammensetzung erkannt.

Illegale Drogen wie Kokain oder Heroin werden oft als Gemisch verschiedener Substanzen auf der Straße verkauft. Meist werden sie mit Koffein, Zucker, Milchpulver oder verschiedenen Medikamenten getreckt, sie können aber auch Spuren synthetischer Drogen wie Fentanyl oder Carfentanyl enthalten. Ersteres ist 100 Mal, Letzteres sogar 10.000 Mal so potent wie Morphin, die Gefahr einer tödlichen Überdosis entsprechend hoch.

Damit solche Drogencocktails von Polizei und forensischen Chemikern möglichst schnell erkannt und die Szene rechtzeitig gewarnt werden kann, haben Wissenschaftler der Harvard University – unter ihnen der österreichische Chemiker Michael Fink – einen neuen Schnelltest entwickelt, der alle bisher verwendeten Verfahren in den Schatten stellen soll. Ihre Ergebnisse wurden im Fachjournal Angewandte Chemie (12. 11.) publiziert.

Minutenschneller Nachweis

Das Magneto-Achimedes Levitation getaufte Testverfahren beruht auf magnetischer Dichtetrennung: Die unbekannte Droge wird dabei in einen kleinen, durchsichtigen Behälter mit einer speziellen Flüssigkeit gegeben, die sogenannte Gadolinium-Chelat-Komplexe enthält, die sich an die Bestandteile der Droge heften.

In Deckel und Boden des Behälters sind Magnete eingebaut. Da das Metall Gadolinium besonders stark auf externe Magnetfelder reagiert, wandern die Komplexe – je nach Dichte der gebundenen Substanz – an eine ganz bestimmte Stelle im Behälter. Die Wissenschaftler konnten so bereits die Trennung von sieben verschiedenen Substanzen nach ein paar Minuten nachweisen. „Wir sind aber zuversichtlich, dass man mit dem Verfahren noch deutlich mehr Stoffe trennen kann“, so Fink. (APA/Däu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.11.2019)

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