Schönheit, Palatschinken und Haut

Ilma Rakusas gelassene Welt- und Selbstbetrachtung in ihrem ungeordneten „Alphabet“.

Realistisches Schreiben zeichnet meist Strukturen der Wirklichkeit nach, auf die einigermaßen Verlass ist. In der sprachkritischen Moderne greifen die Autoren verstärkt dann, vielleicht weil sie von Wörterbüchern als ihrem Handwerkszeug fasziniert sind, zu formalen Ordnungsprinzipien wie dem Alphabet.

Die Bücher von Andreas Okopenko wären beispielsweise ohne Alphabet undenkbar, der Amerikaner Walter Abish hat ein „Alphabetical Africa“ geschrieben. Die beiden Autoren haben in der Grazer Literaturzeitschrift „Manuskripte“ veröffentlicht, in der sich auch vieles von Ilma Rakusa, dieser Grande Dame europäischer Literatur, findet. Die vielsprachige Autorin – geboren in der Slowakei, aufgewachsen in Budapest, Ljubljana und Triest, Studium in Zürich, Paris und Leningrad – nimmt es aber in ihrem bei Droschl erschienenen „Alphabet“ weniger programmatisch. Freimütig räumt die ehemalige Stadtschreiberin von Graz ein, dass ihr literarische Langformen wie der Roman oder das Versepos weniger liegen.

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