Was erwartet uns am Ende – nichts als ein Zimmer im Seniorenwohnheim? Eine Idee lautet: Co-Housing – Wohngemeinschaften. Anderswo bereits Usus, hierorts im Kommen.
Die Nachrichtenlage zum Thema Alter befindet sich hierzulande in einer chronischen, ja geradezu skandalösen Schieflage. Heerscharen von Menschen haben jahrzehntelang gerackert, in diverse Töpfe eingezahlt und mitgeholfen, einen Wohlfahrtsstaat aufzubauen, um den uns die Welt beneidet. Medial werden alte Menschen jedoch so gut wie ausschließlich als eines der großen Probleme unserer Gesellschaft dargestellt. Sie sind zu viele, und sie werden immer mehr. Das Pensionssystem kracht. Die Pflege ist zu teuer und dergleichen mehr. Das mediale Bild zeichnet die Phase des Alters als ein die Gesellschaft belastendes Dauersiechtum, das unweigerlich im Pflegeheim sein Ende findet.
Das Thema Architektur für eine alternde Bevölkerung kommt in der Debatte erstaunlich selten in differenzierter oder sogar innovativer Form zur Sprache, dabei zeigt sich insbesondere hier, wie sehr gut Durchdachtes und pfiffig Gebautes das Wohlbefinden in der sogenannten dritten Lebensphase begünstigen kann. Nicht, weil Toiletten vorschriftsgemäß behindertengerecht ausgeführt sind, sich allerorten Rampen befinden oder neben dem Bett eine Notrufklingel angebracht ist, sondern weil mit fortschrittlichen, den speziellen Bedürfnissen angepassten Wohnprojekten eines der möglicherweise größten Probleme des Alters wegfällt – die Einsamkeit.