Mit VR-Brillen kann man in virtuelle Welten eintauchen.
Die Zehnerjahre

Homo Digitalis: Der neue Typus Mensch

Wie die Digitalisierung Jobs verbrennt, während sie gleichzeitig die reichsten Konzerne der Welt hervorbringt. Der Mensch saugt sie auf und liefert sich ihr vollständig aus.

Unser Gehirn ist 2020 permanent mit dem Internet verbunden. So stellte sich Geoff Ryman in seinem Science-Fiction-Roman „Air“ die Zukunft vor. Wahr ist, ohne Internet geht heute nichts. Zwar ist das Gehirn nicht mit dem Internet verbunden, aber das Handy sehr wohl. Im Jahr 2010 stellte der Apple-Chef Steve Jobs das iPhone 4 sowie das allererste iPad vor: eine Sensation.

Damals hätte wohl auch kaum einer gedacht, dass jemand bereit ist, mehr als 1000 Euro für ein Telefon zu bezahlen. Heute kostet ein iPhone der 11er-Serie zwischen 800 und 1250 Euro. Auf einem Screen hin und herzuwischen und zu tippen gehörte lange Zeit zu Szenen aus Science-Fiction-Filmen. Heute streicht ein Jugendlicher durchschnittlich 80 Mal am Tag über sein Smartphone. Die Nutzung von Touchscreen-Smartphones verändert sogar die für Daumen und Zeigefinger zuständigen Hirnareale.

Steve Jobs starb 2011. Seine Vision aber hat überlebt: Computer müssen kinderleicht zu bedienen sein. Tablets sind inzwischen fast überholt, da das Smartphone sowieso alles kann. Ein Handy übernimmt viele Aufgaben, die das Gehirn zu Beginn der Dekade noch selbst erledigen musste. Es ist Navigationsgerät, Zeitung, Portemonnaie, Sekretär, Videoplayer, Fernseher, Surfstation und Spielkonsole. Inzwischen wurden ganze Kinofilme mit einem Handy gedreht. Unser Telefon ist sogar unsere Musikanlage und trug damit den Hype um den iPod zu Grabe. Das kleine Musikabspielgerät gesellt sich somit zu den Ausstellungsstücken Discman, Walkman und Kassettenrekorder. Das Radio hat interessanterweise zehnmal länger überlebt, nämlich über 120 Jahre.

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