Brasiliens Präsident gibt Leonardo Di Caprio Mitschuld an Regenwald-Bränden

IBAMA fire brigade member is seen as he attempts to control hot points during a fire at Tenharim Marmelos Indigenous Land
IBAMA fire brigade member is seen as he attempts to control hot points during a fire at Tenharim Marmelos Indigenous Land(c) REUTERS (Bruno Kelly)
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Brasiliens ultrarechter Staatschef unterstellt dem Hollywoodstar, Aktivisten unterstützt zu haben, die Feuer im Amazonas-Regenwald gelegt haben sollen. Di Caprio weist die Vorwürfe zurück.

Brasilien ultrarechter Staatschef Jair wirft dem Schauspieler und Umweltaktivisten Leonardo Di Caprio vor, "hinter den Bränden im Amazonas zu stecken". So habe Di Caprio eine halbe Million Dollar (450.000 Euro) an eine Umweltschutzorganisation gespendet, die selbst Brände im Amazonas-Regenwald verursacht hätten, um Spenden einzutreiben, sagte Bolsonaro am Freitag. Belege für die Behauptung lieferte der Staatschef nicht. Di Caprio hat die Vorwürfte am Samstag zurückgewiesen: "Obwohl sie es verdient hätten, unterstützt zu werden, haben wir die attackierten Organisationen nicht gesponsert", erklärte DiCaprio im Online-Dienst Instagram.

DiCaprio erklärte, die Zukunft der "unersetzlichen Ökosysteme" im Amazonas-Regenwald stehe auf dem Spiel. "Ich bin stolz darauf, an der Seite jener Gruppen zu stehen, die sie beschützen", fügte er hinzu.

In dem Streit ging es vor allem um die freiwillige Feuerbrigade Alter do Chão, welche die Feuerwehr im brasilianischen Bundesstaat Para seit dem vergangenen Jahr im Kampf gegen die häufigen Waldbrände unterstützt.

Aktivisten wurden kurzzeitig festgenommen

Kürzlich warf die Regionalpolizei einigen Mitgliedern der Organisation vor, Waldflächen in Brand gesetzt zu haben, um so internationale Aufmerksamkeit für ihre Anliegen zu erzeugen. Am Dienstag waren vier Alter-do-Chão-Aktivisten in Zusammenhang mit den Vorwürfen festgenommen worden, zwei Tage später wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.

Bolsonaro hat Umweltorganisationen schon häufiger vorgeworfen, hinter den Waldbränden im Amazonas-Gebiet zu stecken. Experten machen hingegen die umstrittene Umweltpolitik des brasilianischen Präsidenten für den Anstieg der Brände und die Verringerung der Waldfläche verantwortlich. Der seit Jahresbeginn amtierende Bolsonaro ist eng mit der Agrarlobby verbündet und hat Umweltschutzauflagen gelockert.

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