Der 25. Weltklimagipfel in Madrid wird zum Gradmesser dafür, was die globalen Klimaproteste bewegt haben. Die Erwartung der Öffentlichkeit ist enorm hoch und kann fast nur noch enttäuscht werden.
Wien/Madrid. Ließe sich der Klimawandel nur mit stürmischen Reden und leidenschaftlichem Aktionismus aufhalten, die Welt hätte das Problem längst gelöst. In dieser Woche rief das EU-Parlament den (wirkungslosen) Klimanotstand für Europa aus. Und China ernannte sich selbst zum neuen Führer im Kampf gegen die anthropogene Erderwärmung. Und jeden Freitag gehen Millionen Menschen weltweit im Namen der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg auf die Straße, um für entschlosseneren Klimaschutz zu demonstrieren. Seither kommt niemand mehr am Thema vorbei.
Was die höchst emotionale Debatte gebracht hat, wird sich ab Montag in Madrid weisen. Dort ist nun für zwei Wochen wieder die Politik am Zug. Die 25. Weltklimakonferenz (COP 25) wird zeigen, ob der Schwung der Proteste in den zähen Verhandlungen nachwirkt und ob die Staaten die Forderung der Aktivisten nach einer 180-Grad-Wende erfüllen können. „Die Presse“ beantwortet die wichtigsten Fragen zum Klimagipfel.