Kündigungen: Doskozil nimmt Mitarbeiter auf

Die burgenländische SPÖ will „zwei bis drei“ Mitarbeiter aufnehmen, die demnächst ihren Job in der Bundespartei verlieren werden.
Die burgenländische SPÖ will „zwei bis drei“ Mitarbeiter aufnehmen, die demnächst ihren Job in der Bundespartei verlieren werden.(c) Clemens Fabry
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„Zwei bis drei“ sollen im Burgenland unterkommen. Ludwig stützt Rendi-Wagner.

Wien. Die burgenländische SPÖ will „zwei bis drei“ Mitarbeiter aufnehmen, die demnächst ihren Job in der Bundespartei verlieren werden – wenn es für die Mitarbeiter passe, wie der Sprecher von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Herbert Oschep, am Sonntag gesagt hat.

Insgesamt wird die Bundes-SPÖ bis zu 27 Kündigungen aussprechen, weil sie hoch verschuldet ist. Finanziell sei die burgenländische SPÖ solide aufgestellt. „Wir sind Sozialdemokraten und wollen daher eine gute, nachhaltige Lösung für die Betroffenen“, so Oschep. Doskozil habe „großen Druck gemacht, dass man ordentlich mit den Mitarbeitern umgeht“.

Gemeinsam mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat der burgenländische Landeshauptmann vergangene Woche Pamela Rendi-Wagners Ablöse an der SPÖ-Spitze verhindert. Einige Landesparteien – Niederösterreicher und Oberösterreicher vor allem – hatten die bevorstehenden Kündigungen in der Löwelstraße zum Anlass für einen Aufstand gegen die Parteiführung genommen.

Ludwig gegen Lercher

Doch Ludwig und Doskozil stellten sich (vorerst) hinter Rendi-Wagner. Personelle Änderung halte er „derzeit“ nicht für notwendig, sagte Ludwig der „Kleinen Zeitung“. Alle, die glauben, es besser zu können als Rendi-Wagner, sollten sich melden. „Ich habe bis jetzt noch niemanden getroffen.“ Von einer Neugründung der SPÖ, wie sie der frühere Bundesgeschäftsführer Max Lercher fordert, hält Ludwig „gar nichts“.

Spitzenfunktionäre der Wiener SPÖ, in der es ebenfalls Kritik an Rendi-Wagner und Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch gegeben hatte, forderte Ludwig in einem Brief zur Eintracht auf. „Ich wende mich an euch, weil wir mehr denn je zusammenhalten müssen.“ 2020 stehen wichtige Wahlen für die SPÖ an: am 26. Jänner im Burgenland und im Herbst dann in Wien. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.12.2019)

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