Business Award

Stephanie Rainer: Ein Kunstwerk, das die Siegerinnen beflügelt

Die Künstlerin Stephanie Rainer mit ihrem Entwurf für den Unternehmerinnen Award 2020, der im Jänner an die Siegerinnen verliehen wird.
Die Künstlerin Stephanie Rainer mit ihrem Entwurf für den Unternehmerinnen Award 2020, der im Jänner an die Siegerinnen verliehen wird.(c) Akos Burg
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Die Künstlerin Stephanie Rainer, die diesmal die Trophäe für den Unternehmerinnen Award 2020 entwarf, erzählt in ihrem Werk den Weg zum Erfolg.

Stephanie Rainer, die den Preis für den Unternehmerinnen Award 2020 entworfen hat, hat ein Schicksalsschlag zur Kunst gebracht. Zwar war sie immer schon ein kreativer Mensch, aber aufgrund ihres Bedürfnisses nach finanzieller Absicherung entschied sie sich zum Wirtschaftsstudium. „Ich wurde Investmentbankerin und arbeitete in London, Madrid, Buenos Aires und Paris, bis ich durch die Finanzkrise meinen Job verlor“, erzählt Rainer. Zurück in Wien erlitt sie einen schweren Unfall mit Halswirbelbruch. Dieses Ereignis sollte ihr Leben verändern. „Es folgten Jahre von Reha, Schmerzen und Depressionen und nach einem Zusammenbruch wurde mir klar, dass ich das bisherige Leben so nicht mehr weiterführen kann. Ich suchte nach etwas, was mir Freude bereitet und bin über die Therapien und der Beschäftigung mit dem Körper zur Kunst gekommen.“ Was als therapeutische Auseinandersetzung begann, wurde schnell zur ernsthaften Kunst. „Ich habe in Wien aber viel Gegenwind bekommen, weil ich nicht an der Akademie studiert habe, sondern Autodidaktin bin“, sagt Rainer. Doch sie ließ sich nicht entmutigen, wusste, dass die Kunst der richtige Weg für sie ist und wurde von einem Freund einigen Leuten aus der Kunstszene vorgestellt. So lernte sie auch den Galeristen Ernst Hilger kennen, dem ihre Zeichnungen sehr gefielen und der ihr eine Ausstellung widmete. Inzwischen hat sie mehrere Ausstellungen gemacht und auch die ersten Sammler gewonnen. „Trotzdem ist der künstlerische Weg ein harter. Ich kann die Leistungen, die Unternehmerinnen erbringen müssen, sehr gut nachvollziehen. Denn letztlich ist man auch als Künstlerin eine Unternehmerin“, sagt Rainer.

Kreativer Prozess. Im Zuge ihres künstlerischen Prozesses hat sie viel über die Leichtigkeit im Dasein nachgedacht. „Ich bewundere Menschen, die eine gewisse Leichtigkeit im Leben haben. Was aber nicht mit Naivität zu verwechseln ist“, so Rainer. Diese Leichtigkeit findet man auch in ihren Arbeiten, indem sie ihre Figuren fliegen lässt. „Ich arbeite mit Naturleinen, weil es für mich eine Bodenständigkeit und Direktheit repräsentiert. Und ich erzähle in meinem Werk eine Geschichte“, beschreibt sie ihre Arbeit. Für die Trophäe des Unternehmerinnen Awards beschäftigt sie sich mit dem Prozess, den eine Unternehmerin durchläuft. „Zuerst muss sie sich aufraffen, den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Dann kommt sie ins Laufen und Sprinten. Der Sprung repräsentiert nochmals den Mut, ins Risiko zu gehen und das Geschäft auszuweiten, zu expandieren. Als Letztes kommt sie ins Fliegen, wird vom Erfolg getragen und erlebt die Leichtigkeit, um die es mir in meinen Arbeiten geht“, schildert Rainer das Werk, das den Gewinnerinnen des Unternehmerinnen Awards überreicht wird.

Wichtige Rolle. Die Galerie Ernst Hilger fördert den Unternehmerinnen Award, den „Die Presse“ gemeinsam mit WKO-Frau in der Wirtschaft vergibt, schon von Beginn an. „Ich habe immer schon viel mit Künstlerinnen gearbeitet und der Preis ist eine gute Möglichkeit, Künstlerinnen eine Bühne zu geben“, begründet Hilger sein Engagement. Zudem spielten Frauen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft, das unterstütze er gern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2019)

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