Interview

Ilja Jaschin: "Putins System versucht uns zu zerstören"

Jutta Sommerbauer
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Der russische Oppositionspolitiker Ilja Jaschin beklagt im Gespräch die Unterdrückung unabhängiger Bewegungen und erzählt von seinen Erfahrungen in der Haft. Nicht einmal Polizisten seien mehr vom Kreml überzeugt.

Moskau. Lange Zeit war ein Mann der Inbegriff der russischen Opposition: Alexej Nawalny. Seit diesem Sommer ist das anders. Als sich über Moskau als Reaktion auf den Ausschluss der unabhängigen Kandidaten von den Wahlen zum Stadtparlament eine Protestwelle ergoss, erschienen plötzlich neue Gesichter im Rampenlicht.

Eines von ihnen ist der 36-jährige Ilja Jaschin. Jaschin ist Vorsitzender des Bezirksrates des Stadtteils Krasnoselskij nördlich des Moskauer Zentrums. Dass ihm und anderen Oppositionellen 2017 der Einzug in die Bezirkspolitik gelang, war damals eine kleine Sensation. Nun wollte Jaschin eine Stufe höher. Doch er durfte als Kandidat bei der Moskauer Duma-Wahl nicht antreten. Stattdessen verbüßte er 45 Tage in Haft, weil ihm die Organisation von Demonstrationen zur Last gelegt wurde. Ihm und anderen drohen nun hohe Geldstrafen. Am Mittwoch steht Jaschin in Moskau vor Gericht.

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