Handelsstreit und Brexit treffen den Exportweltmeister hart. Die Flaute in der Autoindustrie reißt auch Tausende Zulieferer in die Krise. Die Regierung ist unter Druck, mit Investitionen für Schub zu sorgen.
Frankfurt. 10.000 Jobs bei Daimler, 15.000 bei Conti, 18.000 bei der Deutschen Bank, und auch der am Dienstag von der UniCredit angekündigte Abbau von 8000 Arbeitsplätzen dürfte nicht spurlos an Deutschland vorbeigehen. Fast täglich melden deutsche Konzerne Sparpläne von Größenordnungen, die noch im Vorjahr undenkbar gewesen sind: Die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt dürfte zwar knapp der befürchteten Rezession entkommen, aber die Unternehmen stehen angesichts des Handelskonflikts, der die gesamte Weltwirtschaft bremst, und des Brexit voll auf der Bremse.
Der in diesem Jahr angekündigte Stellenabbau hat bereits die Marke von 100.000 überschritten. Wobei die Autoindustrie – und deren Zulieferer – die Vorreiterrolle spielt: Die Autoindustrie leidet unter dem Handelskonflikt zwischen den USA und China und den gegenseitig angedrohten und bereits auferlegten Zöllen. Gleichzeitig gilt es, Milliarden in neue Technologien – Stichwort E-Mobilität und autonomes Fahren – zu investieren. In der Produktion, wo jetzt schon Roboter viele Handgriffe ausführen, werden elektronische Mitarbeiter künftig noch stärker eingesetzt werden.