Pisa

Verlernen wir das Lesen?

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Österreichs Schüler sind Durchschnitt. Hier liest jeder Vierte schlecht. Das mag auch am schlechten Image des Lesens liegen.

Wien. Die Ergebnisse des Pisa-Tests sorgten in Österreich schon oft für Wirbel. Deshalb rief Bildungsministerin Iris Rauskala bei der Präsentation am Dienstagvormittag zuallererst zur Gelassenheit auf. Das Resultat sei „weder Grund zu Jubel noch zur großen Sorge“. Die Leistungen der heimischen Schüler seien „zumindest nicht schlechter“ geworden. Besser sind sie allerdings auch nicht. Somit bleibt das Lesen das große Sorgenkind in den Schulen.

Der Befund: Viele Risikoschüler

Den Befund, dass die Jugendlichen schlecht lesen, holt sich Österreich seit mittlerweile fast zwanzig Jahren regelmäßig ab. Noch nie ist das Land in diesem Bereich über dem internationalen Durchschnitt gelegen. Das gelang auch diesmal nicht. Österreichs Schüler erzielten 484 Punkte. Der OECD-Schnitt beträgt 487 Punkte. Von den Ergebnissen der Top-Leser aus Estland (523 Punkte), Kanada und Finnland (520 Punkte) ist man ohnehin weit entfernt. Der internationale Vergleich ist allerdings weniger erschreckend als die nationale Analyse. In dieser sieht man nämlich, dass hierzulande jeder vierte 15- bis 16-Jährige zur Risikogruppe gehört und nur über ein sehr geringes Leseverständnis verfügt. Diese Jugendlichen, so sagen es die Studienautoren, werden es in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt schwer haben.

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