Empathie

Lassen wir unsere Gefühle besser zu Hause

Warmherzige Gefühle aber eine knappe Ressource.
Warmherzige Gefühle aber eine knappe Ressource. (c) imago/PhotoAlto (Ale Ventura)
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Eine US-Studie verblüfft: Empathie verschärft die Polarisierung in der Gesellschaft. Dahinter steht die alte Frage nach der Begründung der Moral.

In der guten alten Amtszeit von Barack Obama schien alles klar. Das „Defizit an Empathie“ sei ein größeres Problem als das Budgetdefizit, klagte der US-Präsident 2013. Schon damals ging ein Riss durch die US-Gesellschaft – nicht weil die Haltung zu Streitthemen sich radikalisierte, sondern weil die politische Lagerbildung zunahm: Wir gegen Euch.

Als Kitt verhieß Obamas Botschaft: Fühlt euch in andere ein, und alles wird gut. Seitdem hat sich die Polarisierung massiv zugespitzt, auch in Europa. Der Stoßseufzer liegt nahe: Hätten doch alle auf Obama gehört! Falsch, erklären uns nun Forscher. Empathie ist ungeeignet, Konflikte zwischen Gruppen zu entschärfen. Im Gegenteil, sie macht alles nur schlimmer, lautet das Fazit einer Studie unter Leitung der Politologin Elizabeth Simas von der Uni Houston (American Political Science Review, 31.10).

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