Der frühere kirgisische Präsident Almasbek Atambajew – hier noch in Freiheit – sitzt derzeit in Untersuchungshaft.
Kirgistan

Mafia, Machtkampf und Millionen

Ex-Staatschef Almasbek Atambajew muss sich wegen Freilassung eines Gangsterbosses vor Gericht verantworten – und schweigt. Zudem erschüttert ein Geldwäscheskandal die Republik.

Bischkek. Almasbek Atambajew sagt kein Wort. Mehreren Vorladungen zur Einvernahme kam der in Untersuchungshaft sitzende frühere Staatschef nicht nach. Vergangene Woche bugsierte ihn die Polizei zwangsweise in den Gerichtssaal. Atambajew schwieg. Diese Woche dürfte sich das Schauspiel wiederholen. Für Freitag ist abermals eine Verhandlung in dem aufsehenerregenden Fall angesetzt.

Ein Ex-Präsident steht vor Gericht: Das ist, gerade im postsowjetischen Raum, eine Seltenheit. Und eine Herausforderung für das Justizsystem, das gerade dort oft von den aktuellen Machthabern für ihre Zwecke instrumentalisiert wird. Es ist nicht auszuschließen, dass das auch in diesem Fall passieren wird. Dass die Medien in dem Prozess nicht zugelassen sind, hilft nicht, diese Bedenken zu zerstreuen.

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