AMS: Mehr Personal für Mindestsicherung

Mehr Personal fuer Mindestsicherung
Mehr Personal fuer Mindestsicherung(c) Clemens Fabry
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Das Arbeitsmarktservice erhält eine personelle Aufstockung im zweistelligen Bereich. Durch verstärkte Vermittlung sollen Mindestsicherungsbezieher häufiger wieder eine Arbeitsstelle erhalten.

Wien. Mehrkosten von rund 200 Millionen Euro pro Jahr für die soziale Mindestsicherung von 744 Euro netto im Monat sind von Bund und Ländern ohnehin vorab eingeplant. Der Grund ist, dass das neue bundesweite Sozialgeld höher ist als die Sozialhilfe, die derzeit in unterschiedlicher Höhe von den Ländern bezahlt wird. Zudem wird eine erhöhte Zahl an Beziehern nach der ab 1. September 2010 vorgesehenen Einführung der Mindestsicherung erwartet.

Im Gegensatz zu den Bestrebungen für eine Verwaltungsreform und dem von Politikern angekündigten Abbau von Doppelgleisigkeiten kommt es mit der Mindestsicherung zu einem Ausbau des bürokratischen Apparats. Keine Rede vom One-Stop-Shop, wonach potenzielle Bezieher des neuen Sozialgeldes sich nur an eine Einrichtung wenden müssen. Fix ist, dass das Arbeitsmarktservice (AMS) mehr Personal – geplant ist eine Aufstockung im zweistelligen Bereich – erhält. Der Grund dafür: Durch verstärkte Vermittlung sollen Mindestsicherungsbezieher häufiger wieder eine Arbeitsstelle erhalten, was letztlich die Kosten senkt.

Nach Unterlagen, die der „Presse“ vorliegen, steht auch in den Ländern eine Personalaufstockung bevor. Über das genaue Ausmaß ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. In Wien hat die zuständige Dienststelle einen Bedarf von zusätzlich 42 Vollzeitbeschäftigten zur Abwicklung der Mindestsicherung angemeldet. In der Steiermark war von acht weiteren Bediensteten die Rede.

Teilweise Umschichtungen

In Niederösterreich soll der Bedarf durch Umschichtungen gedeckt werden, ebenso in Kärnten und Tirol. In Salzburg sah der Entwurf einen Bedarf von mehr als 20 Bediensteten vor. In Oberösterreich machte sich Verunsicherung wegen der Personalressourcen breit. Im Burgenland wurde der Mehraufwand noch nicht beziffert. Vorarlberg verwies auf den Sparkurs.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14. Juni 2010)

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