Iran: Unruhen zum Jahrestag

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Iran Unruhen Jahrestag(c) AP (Ben Curtis)
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Am ersten Jahrestag der umstrittenen Wiederwahl des iranischen Präsidenten Ahmadinejad kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Regimegegnern.Oppositionelle hielten trotz Verbots Protestaktionen ab.

Teheran. (ag.). Am ersten Jahrestag der umstrittenen Wiederwahl des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad kam es in der Nacht auf Sonntag im Iran zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Regimegegnern. In Teheran hielten Oppositionelle trotz Verbots einige Protestaktionen ab, die von Sicherheitskräften aufgelöst wurden.

Die (möglicherweise gefälschte) Wiederwahl Ahmadinejads trieb vor einem Jahr viele Iraner wochenlang zu Protesten auf die Straßen, die Staatsmacht reagierte brutal: Zahlreiche Demonstranten wurden getötet (die Opposition spricht von mehr als 80 Todesopfern), mehrere tausend festgenommen, einige in der Haft schwer gefoltert.

Am Samstag versammelten sich auf dem Asadi-Platz in der Hauptstadt nur einige Dutzend Demonstranten, sie wurden von der Polizei mit Schlagstöcken vertrieben; es gab laut offiziellen Angaben 91 Festnahmen.

Neue Anreicherungsanlage

Die iranische Regierung kündigte derweil an, eine neue Anlage zur Anreicherung von Uran zu bauen. Es ist ein weiterer Affront gegen die Staatengemeinschaft: Erst vergangenen Mittwoch hat der UN-Sicherheitsrat das vierte Mal Sanktionen gegen den Iran verhängt, weil das Land nicht ausreichend mit der Internationalen Atomenergiebehörde, IAEA, kooperiert. Der Westen wirft dem Iran vor, Atomwaffen zu entwickeln.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.06.2010)

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