Die Einkäufer im Internet nehmen den Geschäften schon zehn Prozent vom Umsatz weg. Über mögliche Konsequenzen ihres Tuns machen sie sich scheinbar wenig Gedanken.
Stimmt, manche Geschäfte tun sich mit dem Omnichanneling, der Verschränkung von analoger und digitaler Welt, immer noch sehr schwer. Da wird schon einmal der Umtausch im Geschäft verweigert, da klappt es mit der Beratung nicht so wie gewohnt. Viele Kunden gehen heute deutlich besser informiert zum Einkauf, sie setzen sich vor dem Kauf viel mehr mit dem Produkt auseinander als noch vor zehn Jahren. Das spüren die Händler, die auch an der Kompetenz ihrer Mitarbeiter arbeiten müssen. Jeder im Einzelhandel Beschäftigte soll die Homepage seines Arbeitgebers im Schlaf abrufen können. Denn ohne geht es nicht. Und wer da nicht dabei ist, hat schlechte Karten. Und auch jeder überzeugte Händler wird bestätigen, dass es kein „Entweder/oder“ mehr gibt, der Kunde ist ein hybrider. Manche Angebote wie das coole Bücherregal gibt es halt nur im Netz.
Aber der stationäre Handel braucht den E-Commerce nicht zu fürchten. Er muss nur die zahlreichen Vorteile, die er gegenüber dem reinen Onlinegeschäft hat, auch wirklich ausspielen. Kein Konsument wird ein Angebot liegen lassen, das ihm ermöglicht das Produkt vor dem Kauf noch zu begutachten, anprobieren, haptisch wahrzunehmen oder was auch immer. Und wenn er die Gewähr haben möchte, dass das Objekt der Begierde auch wirklich vorrätig ist, dann lässt er es sich elektronisch auf die Seite legen. „Click & Collect“ heißt die Zauberformel, bei der man online bestellte Produkte in einem stationären Einzelhandelsgeschäft abholt.