Für 31 Millionen Schweizer Franken wechselte die Patek Philippe „Grandmaster Chime“ den Besitzer und ist nun die teuerste Armbanduhr der Welt. Der Betrag hätte aber ruhig höher sein können.
Gerüchte gab es schon im Vorfeld. Die Only Watch Charity-Auktion, die am 9. November im Four Seasons Hôtel des Bergues in Genf stattfand, könnte in die Geschichte eingehen. Bis zu 20 Millionen Schweizer Franken, schätzten Insider, könnte die Patek Philippe „Grandmaster Chime“ erzielen. Als der Hammer am Samstag nach einem fünfminütigen Bieterstreit dann schließlich fiel, waren die Zuschauer fassungslos, als die Uhr für sagenhafte 31 Millionen Franken (28 Millionen Euro) verkauft wurde, ein Betrag, der ihr den Platz als teuerste Uhr der Welt bei weitem festigt.
Schon 2015 gelang Patek Philippe das Kunststück der teuersten Armbanduhr der Welt - damals mit der Referenz 5016 in Stahl, die den Rekordpreis von 7,3 Millionen Schweizer Franken ebenfalls bei einer Only Watch-Auktion erreichte. Zuletzt hatte eine „Rolex Daytona“, die einst Paul Newman gehörte, den Titel „teuerste Uhr der Welt“ inne. Der US-Schauspieler hatte die Uhr 1968 von seiner Frau, der Schauspielerin Joanne Woodward, bekommen, die die Worte „Drive carefully. Me“ auf der Rückseite hatte eingravieren lassen. Da Newman für sein Leben gern Autorennen fuhr, war die Ermahnung nicht grundlos. Am 26. Oktober 2017 wurde die Rolex jedenfalls bei einer Auktion in New York für 17,75 Millionen US-Dollar versteigert.
Komplizierte Wendeuhr
Handelte es sich bei der Rolex um einen einfachen Chronographen, so gilt die „Grandmaster Chime“ als die komplizierteste Patek Philippe-Uhr. Erstmals wurde sie 2014 im Rahmen des 175. Jubiläums der Uhrenmanufaktur vorgestellt. Die doppelseitige Wendeuhr hat 20 Komplikationen, darunter einen ewigen Kalender, eine Minutenrepetition, eine zweite Zeitzone, einen Schaltjahrzyklus, eine Grande Sonnerie und eine Petite Sonnerie, eine vierstellige Jahresanzeige und ein 24-Stunden-Hilfszifferblatt mit Minutenskala.
Bei der Baselworld wurde heuer die „Grandmaster Chime“ in Weißgold mit opalblauen Zifferblättern vorgestellt - für 2,25 Millionen Euro. Das dass unique Edelstahlmodell jetzt für 31 Millionen Franken über den Auktionstisch ging, mag obszön hoch klingen, ist es aber nicht. Aus einem guten Grund: Das Geld der Only Watch“-Versteigerung kommt einem guten Zweck zugute. Der Rekordbetrag geht an die Monegassische Gesellschaft gegen Muskeldystrophie (Association Monégasque contre les Myopathies AMM) und wird zur Entwicklung von Behandlungsmethoden gegen die degenerative neuromuskuläre Krankheit eingesetzt. Insofern kann dieser Betrag nie zu hoch sein.