Analyse

Immobilienpreise legten im dritten Quartal weiter kräftig zu

Anstieg in Wien betrug 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der Bundeshauptstadt erreicht die Überbewertung 26 Prozent, österreichweit 14 Prozent

Immobilien machen nach wie vor große Preissprünge. Seit der Finanzkrise haben sich die Preise für Wohnimmobilien in Wien laut Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) bereits mehr als verdoppelt, außerhalb Wiens stiegen sie seit 2008 um mehr als 80 Prozent. Heuer im dritten Quartal gab es erneut einen spürbaren Anstieg - in Wien im Jahresabstand um 7,6 Prozent, im übrigen Österreich um 1,8 Prozent.

Gebrauchte Eigentumswohnungen teurer

Insgesamt legten die Immobilienpreise in Österreich im dritten Quartal 2019 um 5,2 Prozent zu - nach einem Plus von 7,3 Prozent im zweiten Quartal und von 5 Prozent im ersten Quartal, wie aus der aktuellen Immobilienmarktanalyse der OeNB von Dienstag hervorgeht. In Wien gingen die Preise heuer noch massiver nach oben - mit 9,8 Prozent im zweiten und 5,5 Prozent im ersten Quartal. 2018 kletterten die Preise österreichweit um durchschnittlich 6,9 Prozent und in Wien um 5,2 Prozent.

Auffallend stark verteuerten sich heuer gebrauchte Eigentumswohnungen - mit einer Preiserhöhung von 8,2 Prozent in Wien und von 3,8 Prozent im restlichen Bundesgebiet gab es hier "einen überdurchschnittlich starken Zuwachs", wie die Nationalbank feststellte.

Deutliche Überbewertung

Alles in allem sind die hohen Preiserhöhungen nicht von nachvollziehbaren Faktoren gedeckt. Die Nationalbank weist jedenfalls auf eine bereits sehr deutliche Überbewertung der Immobilien hin: Der Fundamentalpreisindikator der OeNB für Wohnimmobilien deute im dritten Quartal 2019 auf eine Abweichung der Preise von den Fundamentalfaktoren in Wien um 26 Prozent hin, heißt es in der vorliegenden Analyse. Österreichweit liege der Wert bei 14 Prozent.

Das Wachstum der Wohnbaukredite an private Haushalte habe sich im dritten Quartal 2019 beschleunigt und im September gegenüber dem Vorjahr 5,2 Prozent erreicht. Die Kreditrichtlinien für die Kreditaufnahme seien zwar "weiter leicht verschärft" worden, doch die Kreditzinsen sanken und lagen heuer im September mit 1,54 Prozent um 29 Basispunkte unter dem Vergleichswert ein Jahr davor.

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