Korruption

Die Folgen von Ungarns „Ibiza-Skandal“

Hungarian Olympic Committee Chairman Borkai, who works on the Budapest bid for the 2024 Olympic Games, talks to Reuters in an interview in Budapest
Hungarian Olympic Committee Chairman Borkai, who works on the Budapest bid for the 2024 Olympic Games, talks to Reuters in an interview in Budapest(c) REUTERS (Laszlo Balogh)
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In der Affäre um den gestürzten Bürgermeister von Györ, Zsolt Borkai, hofft Viktor Orbáns Regierung, dass die Sache vorbei ist und es nur um Sex ging. Aber sie ist nicht vorbei – und es geht um Geld.

Budapest. Kurz vor den Kommunalwahlen vom 13. Oktober wurden Fotos und Videos des Györer Fidesz-Bürgermeisters, Zsolt Borkai, beim Sex mit Prostituierten auf einer Luxusjacht in Kroatien veröffentlicht, verbunden mit Andeutungen über Korruption, Geldwäsche und Drogenkonsum.

Wer steckte dahinter? Mittlerweile wurde bekannt, dass ein Ex-Profifußballer namens Póczik dem ehemaligen Fecht-Olympiasieger Borkai Abzüge der Sexfotos übergab. Er will kein Geld verlangt haben, aber in einem mitgeschnittenen Gespräch Pócziks mit einem anderen Ex-Fußballer namens Puska ist die Rede von zehn Millionen Forint (ca 33.000 Euro), die Borkai zahlen sollte. Der eigentliche Erpresser, so ist dem Gespräch zu entnehmen, sei eine dritte, unbekannte Person. Borkai gewann die Wahl knapp, trotz Skandal. Der Schaden für die Regierungspartei war aber enorm.

Inzwischen trat Borkai „freiwillig“ aus dem Fidesz aus und auch als Bürgermeister zurück; ein neuer wird am 26. Jänner gewählt. Aber der Skandal wirkt fort. Die Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Korruption. In einem weiteren Ermittlungsverfahren geht es um den Vorwurf, Borkai habe während einer „Urlaubsreise“ auf den Malediven Geld gewaschen bzw. in Sicherheit gebracht.

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