Öl-Staaten drosseln Fördermengen deutlich

Symbolfoto: Ölpumpen in Midland in Texas
Symbolfoto: Ölpumpen in Midland in TexasREUTERS
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Insgesamt wird die weltweite Ölversorgung um 1,7 Prozent verringert. Das ist eine der größten angepeilte Reduktionen bisher.

Die OPEC und andere Förderstaaten verschärfen ihre seit Jahren geltende Produktionsbremse, mit der sie die Ölpreise hoch halten wollen. In einer fast sechsstündigen Sitzung verständigten sich die Energieminister der wichtigsten Ölproduzenten am Donnerstag auf eine Drosselung ihrer Ölförderung um weitere 500.000 Barrel pro Tag (bpd) in den ersten drei Monaten 2020.

Über Details der Vereinbarung und die Frage, in welchem Umfang einzelne Länder ihre Produktion herunterfahren, muss noch am Freitag abgestimmt werden. Die OPEC-Staaten und die von dem Kartell unabhängigen Förderländer, die sogenannten OPEC+, haben die Produktionsbremse 2017 gestartet, um auf die wachsende Förderung von Schiefergas in den USA zu reagieren und die Märkte zu stabilisieren.

Die nun angepeilte Reduktionen der Produktionsmenge ist eine der größten bisher. Zusammen mit der schon geltenden Drosselung von 1,2 Millionen bpd wird die weltweite Ölversorgung damit um 1,7 Prozent verringert. "Wir sehen wirklich einige Risiken der Überversorgung im ersten Quartal", sagte der russische Energieminister Alexander Nowak zur Begründung und führte den drohenden Überschuss auf eine saisonal bedingt geringere Öl-Nachfrage zurück.

Das Treffen hinterließ Spuren auf Ölmaärkten

Russland führt die Fraktion von Ölförderstaaten an, die nicht der OPEC angehören. Bei dem Kartell ist Saudi-Arabien der Wortführer. Der Golfstaat strebt aktuell auch deshalb höhere Ölpreise an, um den geplanten Mega-Börsengang des staatlichen Ölkonzerns Saudi-Aramco unterstützen zu können.

Die Staaten der Allianz OPEC+ ringen intern darum, die jeweils eigene Produktion möglichst wenig drosseln zu müssen. Weil die Verhandlungen am Donnerstag bis spätabends andauerten, wurde eine Pressekonferenz abgesagt. Die Energieminister verließen den Verhandlungsort mit knappen Hinweisen auf eine Einigung und verwiesen für Details auf den zweiten Verhandlungstag am Freitag.

Die Ölpreise haben sich Freitagfrüh wenig bewegt. Am Markt wurde weiter gespannt auf Ergebnisse eines Treffens des Ölkartells OPEC mit verbündeten Ölstaaten gewartet, die im Lauf des Tages anstehen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 63,28 US-Dollar (57,04 Euro). Das waren 11 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 6 Cent auf 58,37 Dollar.

(APA/Reuters/dpa)

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