Stilfrage

Spontanurlaub im eigenen Ferienhaus

Besitz verpflichtet.
Besitz verpflichtet. (c) imago/Westend61 (Hans Mitterer)
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Eigentümliche Gedanken über immobile Freiheit.

„Wo das Eigentum aufhört, hört auch die Freiheit auf“, sagte Medienexperte Thomas Hofer anlässlich des Tags des Eigentums am 29. November. Das Recht auf eigenen Besitz hat ohne Zweifel seine Berechtigung, eine stabile materielle Grundlage gibt Sicherheit und erlaubt freie Entscheidungen.

Doch ob ein eigenes Haus die Freiheit vergrößert oder einschränkt, bleibt Ansichtssache. „Freiheit bedeutet, nichts mehr zu verlieren zu haben“, sang Janis Joplin, nach der die Seestadt-Promenade benannt ist. So weit gehen wenige für die ultimative Freiheit, aber klar ist: Besitz verpflichtet. Man kümmert sich, investiert Zeit, fühlt sich verbunden, zuständig, verantwortlich. Fährt nicht spontan nach irgendwo, sondern ins eigene Ferienhäuschen: im Frühling zum Putzen, im Sommer, weil man es hat (und Gartenfrüchte nicht verkommen sollen), im Herbst zum Einwintern. Wer hat, der hat eben selten frei.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2019)

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