Notenbank

Nationalbank-Gouverneur Holzmann verliert Personalagenden

European Central Bank policymaker Holzmann attends a news conference in Vienna
European Central Bank policymaker Holzmann attends a news conference in ViennaREUTERS
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Notenbank-Gouverneur Robert Holzmann verliert die Personalagenden. Dies wurde am Freitag den Mitarbeitern der Nationalbank mitgeteilt. Die Entmachtung Holzmanns ist Folge mehrerer umstrittener Personalentscheidungen kurz nach seinem Amtsantritt.

Wien. Am Freitag wurde es den Mitarbeitern der Nationalbank mitgeteilt. Wie erwartet wurden die Zuständigkeiten der Führungsspitze neu geordnet. Wichtigste Neuerung: Die Personalhoheit obliegt künftig nicht mehr dem Gouverneur Robert Holzmann, sondern wandert zu Direktor Thomas Steiner.

Der von der FPÖ unterstützte Holzmann folgte im September Ewald Nowotny als Notenbank-Gouverneur. Kurz nach seinem offiziellen Amtsantritt sorgte er mit einer umstrittenen Personalentscheidung für Aufsehen: Er wollte die Personalchefin loswerden. Durch einen formalen Fehler wurde die Kündigung nicht rechtswirksam – Betriebsrat und Belegschaft jubelten.

Für Holzmann war es eine bittere Niederlage, die nun eben auch zu einem Verlust an Kompetenzen führte. Zwar wandern Agenden wie Internationale Beziehungen und die Repräsentanz in Brüssel zu Holzmann, das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Vertraute von Sebastian Kurz, Thomas Steiner, an Einfluss in der Notenbank gewinnt. Auch die Zuständigkeit für Compliance wandert von Holzmann zum ÖVP-nahen Vize-Gouverneur Gottfried Haber.

Für Finanzbildung wird künftig Eduard Schock (FPÖ) zuständig sein. Dass wesentliche Bereiche nun also zu den ÖVP-nahen Vertretern Steiner und Haber wandern, will man in der Notenbank offiziell nicht so dargestellt wissen. Vielmehr betont das Umfeld von Gouverneur Holzmann, dass dieser künftig für alle volkswirtschaftlichen Belange inklusive Geldpolitik und internationale Beziehungen zuständig sei, was Sinn mache. Von einer Entmachtung könne keine Rede sein. Kommenden Dienstag wird der Generalrat die neue Geschäftseinteilung absegnen.

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