Handwerkskunst

Métiers d'Art: Chanel und die Rue Cambon

Virginie Viard, Karl Lagerfelds Nachfolgerin bei Chanel, zeigte ihre erste Métiers d'Art-Kollektion im Setting von Gabrielle Chanels Appartement. Imaginiert hatte das Dekor Sofia Coppola.

Mit dem nahenden Jahresende stehen auch in der Mode Regungen von Retro- und Introspektion an, um die wichtigsten Vorkommnisse der letzten Monate Revue passieren zu lassen. Zu den markantesten Einschnitten zählte 2019 ohne Zweifel das Ableben von Karl Lagerfeld im Februar. Es ist müßig, sich zu fragen, wie der legendäre Designer wohl seine Nachfolge regelte und ob er diese Entscheidung mitbeeinflusste (was nicht unwahrscheinlich anmutet). Denn die Wahl der Besitzerfamilie Wertheimer fiel auf Virginie Viard, die drei Jahrzehnte an Lagerfelds Seite gearbeitet und so beinah seinen gesamten Weg bei Chanel begleitet hatte. Ungeachtet aller Gerüchte, die seit Jahren kursierten, entschieden sich die Eigner damit für Kontinuität und gegen einen „Big Name“ aus der Branche.

Nahtlos an Lagerfelds Arbeit musste Viard dann auch wahrhaftig anknüpfen: Bereits die im März präsentierte und noch von Lagerfeld begonnene Chanel-Winterkollektion führte sie allein zu Ende. Es folgten eine Croisière-, eine Haute-Couture und die nächste Prêt-à-Porter-Kollektion aus ihrer Feder. Die Mode schreitet eben schnell voran, und so gab es in nicht einmal zwölf Monaten ausreichend Gelegenheiten für Viard, dem Publikum, das ihre neuen Impulse ungeduldig erwartete, ihre Auslegung der von Lagerfeld unermüdlich variierten Chanel-Codes vorzustellen. Vor wenigen Tagen folgte nun das nächste Kapitel – und eines, das es in dieser Form tatsächlich nur bei Chanel gibt.

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