Der Wiener Johannes Waldmüller forscht in abgelegenen Regionen in Ecuador an Maßnahmen gegen Naturkatastrophen. Seine Studenten lernen durch ihn das eigene Land kennen, das vom Klimawandel stark betroffen ist.
Dass Johannes Waldmüller in Ecuador lehrt und forscht, hat er eigentlich den Vereinten Nationen zu verdanken. Denn während seiner Dissertation am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung in Genf arbeitete er mit der UNO zu Fragen der Menschenrechtsindikatoren zusammen.
„Damals war Ecuador das erste Land weltweit, das für alle öffentlichen Politikmaßnahmen Menschenrechtsindikatoren einführen wollte. Die UNO hat mich darauf aufmerksam gemacht, und wir haben uns entschlossen, meine Forschung in dem Land durchzuführen“, erzählt der Wiener, der vor elf Jahren seinen ersten Forschungsaufenthalt in Quito absolvierte und seit fünf Jahren in Ecuadors Hauptstadt lebt. Das Forschungsgebiet des Kultur- und Sozialanthropologen hat sich inzwischen in Richtung Katastrophenprävention und Auswirkungen des Klimawandels verschoben. An der großen privaten Universidad de Las Américas ist er Forschungsprofessor und derzeit auch Gastprofessor an der öffentlichen Flacso (Lateinamerikanische Fakultät für Sozialwissenschaften) in Quito.