Astrobiologie

Urtümliche Mikroben haben Meteoriten zum Fressen gern

(c) imago/CTK Photo (Krompolc Roman)
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Kam Anstoß zur Evolution aus dem All?

Wer noch an den Survival-Fähigkeiten der Archaeen zweifeln sollte – wie „Die Presse“ berichtete, besiedeln die urtümlichen Mikroben die extremen Orte der Erde, etwa heiße Tiefseequellen oder saure Vulkanseen –, den sollte spätestens die neue Studie (Scientific Reports, 2. 12.) von Wissenschaftlern um die Astrobiologin Tetyana Milojevic von der Uni Wien überzeugen: Selbst außerirdisches Gestein genügt den zähen Einzellern  als Grundnahrungsmittel.

Weltraumkost bevorzugt

Die Forscher untersuchten die Ernährungsgewohnheiten der Spezies Metallosphaera sedula, eines Archaeons, das üblicherweise in Schwefelquellen bei über 70 Grad Celsius lebt. Hier betreibt es Chemolithotrophie, es bezieht seine Energie aus anorganischen Substanzen, nicht aus organischem Material wie höhere Organismen.

Im Experiment tischten die Wissenschaftler den Mikroben verschiedene Gesteine auf, darunter irdische Eisenerze und außerirdische Meteoriten, und beobachteten ihr Wachstum auf der harten Kost. Es zeigte sich, dass die Archaeen das extraterrestrische Material, das ebenfalls einen hohen Eisengehalt aufweist, schneller besiedelten als das irdische.

„Die Meteoriten-Fitness scheint für diesen uralten Mikroorganismus vorteilhafter zu sein als eine Diät mit terrestrischen Mineralen“, so Milojevic.

Möglicherweise enthält der Meteorit mehr wachstumsfördernde Spurenmetalle – was auch die Hypothese unterstützen würde, dass auf der frühen Erde außerirdisches Material eine Energiequelle für Mikroorganismen gewesen sein könnte und die Himmelskörper der Evolution des Lebens Vorschub geleistet haben. (däu/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2019)

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