Aerosolphysik

Winzigkeiten als große Klima-Unbekannte

Die globale Erwärmung erhöht die Waldbrandrisken. Die Forschungsmission Firex-AQ untersucht deren Einfluss auf Luftqualität und Klima.
Die globale Erwärmung erhöht die Waldbrandrisken. Die Forschungsmission Firex-AQ untersucht deren Einfluss auf Luftqualität und Klima.(c) REUTERS (Bruno Kelly)
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Mit einer halben Tonne Equipment im Gepäck vermisst Physikerin Bernadett Weinzierl von der Universität Wien auf einem Forschungsflugzeug der Nasa winzigste Schwebeteilchen in von Waldbränden beeinflussten Luftschichten.

Wenn sich Saharastaub über Wien legt, stimmen die Wettervorhersagen selten. Die Rückkoppelungseffekte der kleinen Teilchen in der Luft – Absorption und Reflexion von Sonnenstrahlung – sind in den Prognosemodellen schlichtweg nicht berücksichtigt. Kleine Teilchen, große Wirkung! Auch die Abgase von Waldbränden enthalten solche sogenannten Aerosolpartikel (siehe Lexikon nächste Seite). Damit, welche Auswirkungen diese auf den Energiehaushalt der Erde haben, beschäftigt sich die Physikerin Bernadett Weinzierl von der Universität Wien. Während verschiedener Flugmissionen weltweit messen sie und ihr Team die Größe einzelner Schwebeteilchen und bestimmen deren Eigenschaften.

Partikel im Millimeterbereich

Aerosolpartikel können als „Wolkenkondensationskeime“ agieren und dadurch die Tröpfchenbildung in Wolken beeinflussen. „In Summe haben Aerosole eine kühlende Wirkung, eine Ausnahme ist Ruß“, erklärt Weinzierl. „Man geht davon aus, dass Aerosole global gesehen einschließlich ihrer Effekte auf Wolken ungefähr 0,9 Watt pro Quadratmeter Abkühlung verursachen.“ Das Paradoxe daran: „Eine Verbesserung der Luftqualität, die die Menge des streuenden Aerosols, etwa von Sulfat, und damit deren kühlenden Effekt verringert, führt dazu, dass die globale Erwärmung stärker ausfällt. Andererseits ist unter gesundheitlichen Aspekten jede Reduktion der Luftverschmutzung begrüßenswert.“

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