Die in Wien lebende Belgierin Benedicte Querton verarbeitet historische Gründerzeit-Fliesen zu Tischen, Untersetzern und Tabletts.
Vor zwei Jahren saß Benedicte Querton im Flieger nach Wien, im Gepäck hatte sie fünf schöne, antike Fliesen, die sie in Sevilla gekauft hatte. Wieso, dachte sie sich, schleppe ich schwere Fliesen aus Spanien nach Wien? Schöne alte Fliesen müsste es doch auch in Wien geben.
Nun: Diese gibt es tatsächlich, tausendfach. Und Querton fing an, sie zu sammeln, speziell Keramikfliesen aus der Gründerzeit, wie sie sich nach wie vor in den Hauseingängen vieler Altbauten finden. Bald schon begann sie, diese historischen Fliesen auch zu verarbeiten und designte kleine Tische, Tabletts und andere Wohnaccessoires. Und wie das so ist bei Menschen mit großer Begeisterung für ihr Hobby: Manche machen ihre Leidenschaft dann tatsächlich zum Beruf. So auch Querton. Die gebürtige Belgierin mit dänischen Wurzeln, die seit elf Jahren in Wien lebt, hat Anfang des Jahres ihren Job als Chemieingenieurin in der Pharmaforschung aufgegeben – und sich seither hauptberuflich dem Design von Möbeln und Wohnaccessoires aus Gründerzeitfliesen verschrieben. „Es war“, sagt sie, „einfach Zeit für etwas ganz anderes“.