Bargeld

Strache soll von Ex-EU-Abgeordneter Kappel Geld für Mandat haben

Ex-EU-FPÖ-Mandatarin Barbara Kappel
Ex-EU-FPÖ-Mandatarin Barbara KappelDie Presse, Clemens Fabry
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Jener bulgarische Unternehmer, der der Ex-EU-FPÖ-Mandatarin Barbara Kappel Ende 2018 insgesamt 55.000 Euro übergeben hatte, die diese in den FPÖ-Parlamentsklub brachte, soll Kappel ein Darlehen über 100.000 Euro gegeben haben.

Jener bulgarische Unternehmer, der der Ex-EU-FPÖ-Mandatarin Barbara Kappel Ende 2018 insgesamt 55.000 Euro übergeben hatte, die diese in den FPÖ-Parlamentsklub brachte, soll Kappel ein Darlehen über 100.000 Euro gegeben haben. Kappel habe ihm gesagt, Heinz-Christian Strache wolle das Geld, damit sie wieder ins EU-Parlament komme, sagte der Bulgare dem "Standard" (Samstagsausgabe). Der Unternehmer will die Summe mit drei Kollegen aufgebracht haben. Die Geldübergaben hätten im November und Dezember des Vorjahres stattgefunden, sagte er der Zeitung.

Vorwürfe zurückgewiesen

Kappel und die FPÖ haben die Vorwürfe. "Ich habe zu keinem Zeitpunkt den Versuch unternommen, ein EU-Mandat zu kaufen, noch ist die Partei oder der ehemalige Parteiobmann mit so einem Ansinnen an mich herangetreten", erklärte Kappel am Samstag gegenüber dem Ö1-"Mittagsjournal". Der Vorwurf des versuchten Mandatskaufs durch Kappel sei unverständlich und unlogisch, da bereits klar gewesen sei, dass Kappel wegen inhaltlicher Differenzen nicht mehr von der FPÖ für die EU-Wahl 2019 aufgestellt werde, unterstrich der FPÖ-Delegationsleiter im Europaparlament, Harald Vilimsky, gegenüber dem ORF. "Bei der Behauptung, dass die FPÖ bzw. der Parlamentsklub für ein EU-Mandat Geld verlangt bzw. erhalten haben, handelt es sich um eine dreiste Lüge, die rechtliche Folgen haben wird", betonte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker.

Ebenso wies der Rechtsanwalt Straches die Vorwürfe zurück.

Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien handelt es sich bei dem Fall um eine Verschlussakte. Informell sei aber zu hören, dass weder Kappel noch der bulgarische Unternehmer als Beschuldigte geführt würden, schreibt der "Standard".

Kappel saß von 2014 bis 2019 für die FPÖ im Europaparlament. Die frühere Abgeordnete zum Wiener Gemeinderat wich aber in vielen Fragen von der Parteilinie ab. So wurde sie etwa vom heutigen FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl kritisiert, weil sie das EU-US-Handelsabkommen TTIP nicht vollinhaltlich abgelehnt hatte.

(APA)

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