Halil Taşdemir saß vier Monate im türkischen Gefängnis.
Reportage

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Der Österreicher mit kurdischen Wurzeln, Halil Taşdemir, war vier Monate in der Türkei in Haft – offenbar wegen eines Fotos, das ihn gar nicht zeigt. Zurück in Österreich steht er vor einem Scherbenhaufen.

Das Foto, so unscharf es auch ist, zeigt eine Art Podium in einem Ambiente der 90er- Jahre. Drei Männer sitzen mittig am Tisch, hinter ihnen hängt ein Transparent an der Wand, lediglich das Wort „Demokratik“ ist zu entziffern. Von der Tischplatte hängen zwei Flaggen herunter: das Konterfei Abdullah Öcalans sowie eine Fahne der KCK, wie die Neuorganisation der PKK heute heißt. Und ganz links am Rand sitzt er.

Weißes Hemd, schwarzes Sakko, eine Hand auf dem Tisch ruhend, Blick nach unten gerichtet. Die Gesichtszüge sind ob der körnigen Qualität des Bildes nur zu erahnen. „Das ist die Person H. T.“, steht anklagend in einer Art Sprechblase über seinem Kopf. Dieser Mann, heißt es im dazugehörigen Artikel, sei möglicherweise für die Finanzen der PKK in Österreich zuständig. Und dieser Mann laufe nun frei herum.

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