Gärten unter Wasser sind eine Kunstform. Doch der Wintergartenmensch kann sich auch in anderen Unterwasserkünsten versuchen.
Der untere Nachbar hat über die vergangenen Jahre eine Metamorphose zum Unterwassergärtner erfahren. Die längste Zeit war er vor allem um den Fortbestand seiner farbenfrohen Aquarienfische bemüht. Sie durften sich in einem stets fantastisch arrangierten Unterwassergärtchen tummeln, mit versunkenen Baumstämmen, Steinhöhlen und dergleichen mehr. Natürlich gab es stets auch die entsprechende Bepflanzung, an denen sie sich ebenfalls gütlich taten. Doch diese Zeiten sind passé.
Die Fische empfindet er mittlerweile als Störfaktor im Unterwasserreich, weil sie doch recht viel fressen und, vor allem, das Futter natürlich auch verdauen und sich ständig lösen müssen, wie der Waidmann sagen würde. Auch vermehren sich manche von ihnen unermüdlich, und er hat das ewige Ausmisten, Aussaugen und Algenwegkratzen satt. Seine Wasserwelt gedeiht nun, nachdem der letzte Fisch das Zeitliche gesegnet hat, milde blubbernd wie ein prachtvolles dreidimensionales Bild vor sich hin. Keine eingeschleppte Schnecke nagt am wogenden Grün, es ist Ruhe eingekehrt.