330. Wiener Derby

Ansturm auf Hütteldorf: Und ewig ruft das Derby

Rapid will die Krise des Erzrivalen verschärfen.

Wien. Ein Sieg im 330. Wiener Derby würde Rapid wirklich doppelt süß schmecken. Zum einen wäre es der erste Sieg im sechsten Spiel gegen den Erzrivalen im Allianz Stadion, zum anderen würde man Austrias Chancen auf eine Teilnahme an der Meistergruppe weiter reduzieren. „Wir wissen, dass wir ihre Situation verschärfen, wenn wir gewinnen – und das ist unser Ziel“, sagt SCR-Coach Didi Kühbauer.

Rapid liegt vor dem heutigen Hit (17 Uhr, live Sky, A1now) als Vierter zwei Punkte hinter dem drittplatzierten WAC und neun Zähler vor Austria, der wiederum als Tabellensiebentem fünf Punkte auf die Top sechs fehlen. Beide Teams holten sieben Punkte aus ihren jüngsten drei Liga-Partien.

Kühbauer geht von einer engen Partie aus. „Es wird die Mannschaft gewinnen, die mehr investiert“, vermutet der Burgenländer. „Das 4:0 gegen Lask hat uns viel Selbstvertrauen gegeben, dort müssen wir jetzt weitermachen.“ Mit der Situation bei der Austria beschäftigt er sich eigentlich nur peripher. Den Hohn über gestrichene Weihnachtsfeiern und Trainingslager teilt er nicht. Er sei nicht schadenfroh.

Durch seine langjährige Rapid-Erfahrung weiß Kühbauer auch um die Erwartungshaltung bei den Hütteldorfern. „Hinten reinstellen geht nicht“, blind nach vorn stürmen sei jedoch keine Alternative. Man müsse etwas bieten, „ohne naiv zu sein“.

Sorglosigkeit in der Defensive sei ihm zuwider, dazu habe er die Seinen vor Christoph Monschein tatsächlich gewarnt. „Er hat sehr gute Laufwege, steht immer richtig. Man kann ihn nicht 90 Minuten lang zu 100 Prozent neutralisieren.“ Hinter dem Einsatz von Rapids bestem Saison-Torschützen, Taxiarchis Fountas, steht ein Fragezeichen. Die Geburt des ersten Kinds des Griechen steht unmittelbar bevor. „Hoffentlich lässt sich seine Frau noch Zeit“, sagte Kühbauer. Er traf beim 3:1-Derbysieg der Grün-Weißen im September am Verteilerkreis und soll nun mithelfen, eine schwarze Serie Rapids zu beenden. In den bisherigen fünf Derbys im Allianz Stadion gab es aus Rapid-Sicht zwei Unentschieden und drei Niederlagen.

1500 Austria-Fans werden erwartet, insgesamt über 25.000 Zuschauer sollen die Drehkreuze passieren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.12.2019)

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